Drachrhein, Aventiure 2.0


Peter mulmigte. Natürlich hatten sie noch nie davon gesprochen. Sie studierten doch, er jedenfalls, Lisa schauspielerte. Tatsächlich und in echt. Schauspielschule in der Felina, Mannheim. Sie hatten noch nicht einmal eine gemeinsame Wohnung. Aber das würde sich wohl bald ändern, wenn sie einen Nebenjob gefunden hätten. Aber warum blieb Lisa dann bei jedem Juwelier in den Planken stehen und betrachtete auch Eheringe? Nein, sie sagte nix, drückte sich nur an ihn. Aber junge Leute müssen nicht immer sprechen, wenn sich Lippen bewegen sollen.
Die Drachen hatten sie nicht vergessen, aber verdrängt, wie die Welt auch. Zu viele scheußliche Dinge geschahen, die besprochen werden mussten. In Lisas und Peters Körper tanzten die Hormone und sie genossen sich. Sie tanzten zum ersten Mal in den Mai, im Capitol in Mannheim. Fatma2Soul soulte sich in ihre Seelchen. Und da war sie wieder, die Stimme im Kopf! Aber nicht donnernd, sondern ganz leise. „Könnt ihr kurz ‚rauskommen?“
Aber vor dem Capitol war nichts. Doch dann pfiff es, leise, aber durchdringend, als ob ein Wind falsch singen würde und dann sahen sie verblüfft eine Wolke aus Bleistiften über dem Neckar schweben, eine weitere Wolke zischte die Mittelstraße entlang, von der Schafweide her eine Vierte. Bald waren sie eingehüllt, als ob eine gigantische Mückenparade summte. Lisa lachte, doch Peter bemerkte es als Erstes. Das waren keine Bleistifte, das waren Besen. Kleine Besen und auf ihnen saßen Hexen. Kleine kitschige Hexen. Lisa schauderte. So stellte man auf keinem Theater der Welt mehr Hexen dar. Überhaupt. Faust musste man doch anders. Peter stöhnte. Die Theaterwelt, in die Lisa oft abglitt, nervte. Als ob alles eine Bühne wäre. Obwohl, die Walpurgisnacht. Drachrhein, Aventiure 2.0 weiterlesen

Die Gärten des Carl Theodor #lustwandeln


Jetzt eröffne ich die diesjährige #burger-Saison doch in Schwetzingen. Ich hatte gerade zu einem Blogpost von Tanja Praske polemisiert und jetzt macht sie mit den Kulturkonsorten als Angestellte der bayrischen Schlösserverwaltung einen Tweetwalk durch Schloss Nymphenburg. Ein Klick auf Wikipedia und es rastete ein. Carl Theodor öffnete den Park für das Volk, wie es sein Schwetzinger Schlosspark schon immer war. Schwetzingen, mein Liebling. Ich habe extra meine Schwetzingen-Einträge auch hierher transportiert. Wieder die Wikipedia für Schwetzingen. Und Klack Nicolas de Pigage, der Baumeister und ja natürlich der hat auch Schloss Benrath für Carl Theodor gebaut. Drei Gärten. Schwetzingen (als Sommersitz für Mannheim), Nymphenburg (als Sommersitz für München), Benrath (als Witwensitz für Düsseldorf). Diese Wittelsbacher, so oft auf Ludwig II und Neuschwanstein reduziert, waren eben auch die Kurfürsten der Pfalz, die Herren zu Jülich und wo auch immer noch. Ich wohne ja als gebürtiger Viernheimer immer noch hier. Eingequetscht zwischen zwei ehemalige Hofstädte der Kurpfälzer Kurfürsten Weinheim und Mannheim, aber wir sind ja Hessen, weil wie die rechtsrheinische Kurpfalz durch Baden, der hessische Großherzog durch Napoleon mit Kurmainz belehnt wurde oder so. Das war komplexer, ich weiß, aber hier ist ja kein Geschichtsblog. Schwetzingen jedenfalls liegt dann zwischen Mannheim und Heidelberg, dem ursprünglichen Sitz der Pfälzer Wittelsbacher. Düsseldorf ist ja doch weiter weg. Also werde ich mich morgen früh, die 23 km mit dem Velo, nach Schwetzingen begeben. Und von dem kurpfälzischen Garten des Karl Theodor mit dem Smartphone auch #lustwandeln. Wie gesagt, wer vorher etwas dazu lesen will, meine meist lyrischen Blogposts zu Schwetzingen gibt es jetzt auch hier.