Das Schloss, das eine Burg ist.

Zu Auerbach und meinen persönlichen Bezug bloggte ich ja bereits im letzten Post. Jetzt wollte ich aber auch zeitnah zur Burg hoch. Schloss Auerbach, niemand weiß warum die Burg zum Schloss mutierte. Eine mächtige Ruine, die da am Auerberg, dem kleinen Malchen, direkt vor dem Melibokus (517 m über N.N.) hängt. Von den Herren Katzenelnbogen erbaut. Die zähle ich ja eigentlich zum Mittelrhein, wo sie gerne Katz und Maus spielten.
Die Hessen erbten dann den Titel samt Ländereien. Wie fast alle Burgen am Rhein und anderswo wurde sie von französischen Truppen verwüstet. Niederländisch-Französicher Krieg, Pfälzischer Erbfolgekrieg und so fort. Gott sei Dank gibt es heute die Europäische Union und den Freundschaftsvertrag mit Frankreich. War früher nicht alles besser, selten sogar.

Das Auerbacher Schloss ist eine Burg zum bestaunen, aber eigentlich nicht zum verweilen, der Blick in die Ebene ist nur vom Turm aus möglich. Das „Mittelaltergerittere“ des Restaurants ist nicht mein Ding. Aber ich war da! Für das romantische Bestaunen der Rheinebene samt Atommeilern, Chemieriesen und Gedöns habe ja dann meine Windeck.


Ich war dieses mal mit dem Rad unterwegs. Steile Sache das. Durch den Wald auf Wanderwegen hochgeschoben, zum Teil, zum Teil.

Blick in die Rheinebene von Schloss Auerbach

Erstaunlich die Burgkiefer, die sich auf dem Wehrgang da oben festgebissen hat. So eine Art Burgbonsai.
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Überhaupt fraß sich der Wald ganz schön in die Burg hinein!

Schloss Auerbach -Hauptzugang

Der Blick in die Ferne, den Großstädten an Rhein und Neckar, war getrübt. Die Haardt und das rheinhessische Hügelland auch. Ganz weit ließ sich, wie immer, der Taunus erahnen. Aber deshalb noch mal hin?

Blick vom Schloss Auerbach auf die Auenlandschaft der Bergstraße mit Wiesen, Wald und Wein. WWW.

Dann die Abfahrt vom Col de Auerberg. Mit irren Aussichten, aber bei dem Speed steig ich doch nicht ab um zu knipsen. Fast war ich allein auf dem Sträßchen.

Abfahrt von Schloss Auerbach

Pause, wie dort fast immer, im Bensheimer Rinnentor. Eine Seltenheit heute, eine Kneipe, wo tatsächlich auch Ur-Bensheimer verkehren und die Speisen nicht „Für Kinder“ oder als „Seniorenteller“ deklariert sind sondern einfach: „Klein“ und alles zunächst mit Brot! Das nimmt übrigens zu, dieses „klein“ und Abends, per Rad unterwegs, mag ich das sehr. Das XXL wird sterben, was gut ist!
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Dann die Heimfahrt in die Dunkelheit hinein, zunächst direkt an der Bergstraße, der B3 entlang.
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Dieser Weg zwischen Bensheim und Weinheim lässt Autofahrer und Radfahrer übrigens „Weinbau“ intensiver erleben, als drüben an der Pfälzischen Weinstraße. (Notiz an mich: Sollte ich auch ‚mal hier verbloggen.)
Sieht alles so romantisch aus. Der Weinbau verhindert, dass an den Hängen die Reichen ihre Villen bevölkern. Die Industrie und die Menschen, auch die Pendler gen Mannheim/Ludwigshafen oder Darmstadt/Frankfurt, sind in der Ebene angesiedelt. Auf diesen kurzen 20 km wohnen erstaunlicherweise dann doch, samt Eingemeindungen im Odenwald, fast 130000 Menschen im Speckgürtel der Großstädte der Metropolregion Rhein-Neckar. Das glitzert für den Radler und erfreut dessen Sinne.

Heimwärts gen Westen, Blick ins Ried von Laudenbach aus.

Ein schöner Ausflug, doch! (Notiz n mich: Die nördlichen Burgen der Bergstraße bebloggen! Schloss Alsberg – Bickenbach. Burg Frankenstein. Darmstadt nicht vergessen!
Wo man alles hinrennen könnte. Bleibt keine Zeit für Urlaub! :)

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