Das Paradies hat gerade geschlossen

Ich war in Maulbronn und in Bretten, ich lebte dort als Kind, pubertierte da und dann hier. Doch, schön da. Alles gepflastert und gekehrt, kaum ein Blatt auf dem Boden. Topp Fahrrad-Wege, akribisch ausgeschildert. Hügel, keine Berge, der Kraichgau. Bäche, kein Fluss. Fischessen am Karfreitag aller Orten, als Event in den Stadthallen. Maulbronn, große Kunst, Architektur und elend kalt, innendrin, schon des Hesses Goldmund flüchtete. WeltKulur, klar, aber so kalt, die Trennwand zwischen den Laien und Mönchen, nicht benutztes Chorgestühl, museal. Schön, bombasdisch, glorreich, aber es lies mich diesesmal auch kalt. Auch Hesse hat das schon beschriebenDas Paradies (mit Waschbrunnen) wird gerade überholt, gereinigt, ich weiß nicht was.
Es waren schöne Erinnerungen, die ins aktuelle Gedächniszentrum zurückpurzelten, aber doch kam auch dieses Gefühl ewiger Langeweile wieder hoch, das ich dort meist empfand, ich weiß nicht warum, selbst der Dialekt ist eben nicht schwäbisch, nein, dieses Badische, das Gemisch und doch war Bretten Kurpfälzer Amtssitz über Jahrhunderte und nein, diese Melanchton-Verehrung, die fast an bigotte Heiligenverehrung grenzt, ist nicht mein Ding. Doch es war nett, es ist schön da, aber Mittelalter-Marktplätze gibt es schönere, doch. Ich stieg auf dem Weg zuück aus der S-Bahn mit dem Rad und sauste durch Mannheim und das Leben brauste, oder so. Ich atmete rasselnder, lauter, schlechtere Luft. So war das immer, wenn ich aus Bretten kam. Der Langeweile entflohen, obwohl, schön ist es da schon, rein, alles tip-top. Lyrisches fiel mir mir nix ein. Abgehakt, muss ich so schnell nicht wieder hin.

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