Tour de France mit Col


 

Wissembourg war das Ziel. Und der Start. Das elsässische Städtchen hat sich dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar angeschlossen und ist somit lässig mit dem Ticket 24Plus erreichbar. Und ab 9:00 darf man ja auch Fahrräder mitnehmen (begrenzt, wie noch zu beriechten sein wird). Dieses Mal kam Kevin mit. Ein erfahrener Biker aus Corpus Christi, Texas. Wir radelten also bis Mannheim HBF und dann ging es via S-Bahn nach Neustadt/Weinstrasse und dem Elsass-Express weiter nach Wissembourg. Ein hübsches Städtchen gerade mal knapp hinter der Grenze.
Mit vielen Kneipen und Restaurants, Kneipen und einer schönen, alten Kirche, die einst den größten Kronleuchter der Christenheit barg.

Kevin war ganz begeistert, schon vor dem Rathaus, das ja drüben zu seinem Erstaunen Hotel de ville heißt. Er freute sich auch sehr, dass er gleich nach dem Bahnhof vertrautes sah: http://www.lidl.fr. Und die hatten sogar einen vorzüglichen Munsterkäse, den wir mit Baguette, Salami und Rouge de Atlanta (wir wollten ja noch biken, gell) direkt vor St.Paul auf einer Bank verputzten,

während die Franzosen tapfer gegen den Terror kämpften

Nach der Würdigung des französischen Teils der vorbeiplätschernden Lauter wollten wir in das nur 13 km entfernte radeln, zur sagenhaften Burg Fleckenstein. Tja, aber da waren die Vogesen dazwischen. Und kurz hinter dem Col du Pigeonnier überkam uns der Verdacht, dass diese Ruine nicht noch weitere Cols wert wäre und ich weder Ulrich, noch Kevin Lance hieße. Wisst ihr wieviel SPASS es macht wieder runter zu fahren?

Unten gab es dann Flammekuchen

und noch einen Blick in die gut gemachte Ausstellung zur 60-jährigen Befreiung von Wissembourg. Es war nicht gerade angenehm die alten Nazi-Parolen aus den Original-völkischen-elsässischen Zeitungen zu übersetzen. Die Bilder von SA, Hitlerjugend, BDM und anderem aus der „Reichszeit“ von Weißenburg waren genauso ausgestellt, wie der erste Besuch De Gaulles, kurz nach der Befreiung und die „Befehle“ des Präfekten zur elsässischen Entnazifizierung. Kevin vermisste sehr die Hinweise darauf, dass die Befreiung wohl durch die US-Army, der er auch angehört, erfolgte. Doch eher nachdenklich zuckelten wir zum Zug, aber der Zugführer der Regionalbahn verweigerte zunächst die Weiterfahrt, weil zu VIELE Räder im Zug waren, aber schließlich gab er nach. Nein, ich werde jetzt NICHT erzählen, wie eine S-Bahn in Neustadt aussieht, wenn die „FANS“ des FC Kaierslautern darin sitzen. Gott sei’s gelobt hatten die Pfälzer gegen Duisburg gewonnen.

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