Worms

Wie bereits angekündigt: Heute fuhr ich nach Worms.

30 km, weil ich etwas umwegig fuhr, damit ich nicht allzulange auf den Landstraßen entlang strampeln musste. Der Witz dieser Aktion ist ja, diese Städte mit dem Fahrrad anzufahren (halbtagsausflügig). Mit dem Fahrrad in Worms war ich glaube ich schon mehr als 27 Jahre nicht mehr und damals lockten die Hormone, na ja, das war meine rhein-hessische Zeit. Räusper. Also ich brauchte doch 90 min.

(Ich hatte wie immer hin und zurück Gegenwind und traf in Lampertheim[/url] zu Hauf ausgewanderte Viernheimer, die zu begrüßen waren. Man lässt doch Menschen in der Fremde nicht einfach auf der Strasse stehen. Lampertheim ist im übrigen eine äußerst reizlose Stadt, noch mehr als Viernheim, obwohl sie im Biedensand einen recht guten Paddelclub haben. Da ist gerade jemand Weltmeister geworden. Eigentlich hätte ich ja abkürzen können, aber die USAREUR hatte laut brummelnd Truppen auf Übung und ich mag nicht hinter Panzern herfahren

Vorher allerdings passierte ich Hüttenfeld, das seit Jahrzehnten in seinem Schloss ein LITAUISCHES Gymnasium beherbergt. Der kalte Krieg und so..

ja und dann, nach kurzer Zeit auf der Landstrasse, die wohl gestern ein Schlachtfeld war ( 15 tote Igel und 5 tote Katzen, alle überfahren) traf ich endlich auf den Fahrradweg R6, der die Nibelungenstrasse hinauf-eilt gen Worms und diesem Tor jenseits des Rheins. Ganz im Hintergrund lauert bereits der Dom.

Worms soll übrigens eine der trockensten Städte dieser Republik sein. Mit 500 ml Niederschlag so nass, wie Jerusalem. Na ja, was Rheinland-Pfälzer nicht so alles erzählen, obwohl, es hat tatsächlich nicht geregnet. Auf jeden Fall ist es URALT und auch ehemalige römische Garnison, Kaiserpfalz (Pfalz=Palatium, gell!!), Bischofsstadt (bis auch hier Napoleon dem ein Ende setzte, es war ja auch der gleiche Bischof, wie in Ladenburg, Ihr eriinert Euch?) und Reichstagsstadt.
Dem berühmtesten Besucher eines solchen Events gönnt man auf jeden Fall ein Denkmal. Luther samt unterstützenden Fürsten:

Die Damen und Herrn dort stammten aus einem Bus und sprachen liebreizendes Sächsisch. Der 30 jährige Krieg war da noch lang hin, beim Reichstag meine ich. In der Fussgängerzone gibt es bei den Erläuterungen zur Luther-Tour einen Hinweis auf das nicht mehr existente Johanniterkloster, wo Martin damals nächtigte. Es störte mich doch sehr, dass da wohl jetzt McDonald herrscht.
Leider konnte man heute dem Dom nicht von der Südseite beikommen, denn dort hat Herr Wedel ein großes Gestühl aufgestellt um die Nibelungenfestspiele[/url] zu inszenieren, direkt vor Domportal. Da stehen an allen Ecken und Enden Wachmänner martialisch herum,. DA geh ich bestimmt nicht hin, es reicht dass ich durch eine KYFFHÄUSER-Strasse fahren musste. Lol. Ging ich eben auf der Nordseite ‚rein.

Von der drei Kaiserdomen am Rhein. Worms, Speyer und Mainz hat mir der Wormser als schon immer am meisten behagt. Er ist nicht so protzig, wirkt zwar auch durch schiere Höhe, aber er ist wesentlich dezenter darin. Vielleicht fahre ich auch noch nach Speyer, aber das wären dann 40 km, mal sehen.

Auf jeden Fall fuhr ich noch an Liebfrauen vorbei, für mich die schönste Kirche Worms

Im linken Turm, bevor er sich verjüngt haben die Messdiener eine ganz tolle Stube, alles in edlem Holz, man waren das Parties, räusper. Ja und nebenan wächst die berühmte Liebfrauenmilch und eigentlich NUR hier. So weit der Schatten des Turmes reicht. Aber das Original heißt heute ja auch Liebfrauenstift-Kirchenstück und ist ein ausgezeichnter sehr trockener Riesling, hat mit dem lieblichen Supermarktwein nix zu tun. Ich kannte wie gesagt mal den Kaplan dort, räusper. Und das war VOR meiner hormonellen Rhein-Hessen-Zeit, gell!!

Aber es war heiß heute und so setzte ich mich neben das Denkmal des Herrn Hagen, den ersten Finanzbeamten Deutschlands, er warf nämlich den Nibelungenschatz ins Wasser.

Dort gibt es eine Hausbrauerei „Hagenbräu“ und so trank ich ein angenehm frisches Helles, hätte ich nicht vermutet, da in Worms. Viellicht sollte ich doch mal wieder zum Backfischfestgehen.

Das Raschid-Jahr samt Synagoge werde ich nochmals OHNE Fahrrad würdigen.

Na ja, morgen werde ich wohl in Hessen bleiben und die Nachbarstädte Heppenheim und Bensheim heimsuchen. Ich werde berichten

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