Glückspfade

Nein, ich mache jetzt nicht auf Glückskekse. Die Sparkassen Stiftung Starkenburg hatte Uhne Ferz engagiert die Finissage der Kunsttage 2009 zu besingen. Die Idee der Kunstwege finde ich gut, jenseits des Sponsoring, Kunst bei den Menschen und nicht in Museen eingesperrt und dieses Wanderkonzert entlang frischer Werke hat mich angemacht. Da passten Texte von mir, bald 15 Jahre alt, fast schon Klassiker, scheinbar, im Dialekt und doch wollte ich da nochmal hin, gucken, ohne Presse, Bürgermeister und Kassenpräsident, schreiben und ja, da passte so manches. Für mich wenigstens. Ich sprach heute morgen extra mit keinem der Künstler, wollte für mich alleine reflektieren. Hier entlang ….

Schlossgarten Schwetzingen Apollotempel

(Mark Knofler, Sailing to Phil. auf den Ohren)

I

Sing doch
schrei doch
schreib doch
immer die gleiche
Leier
ach der Frieden die Gerechtigkeit
Nur die Sieger
kränzen ficken
Lorbeer
in heilige Uzzis

II

Lies mir die Schuppen
vom Haar
Die Risse in meinen
Lippen
lächeln auf deine
gezupften
Beine
Augenbrauen
heben
sich

III

Meine Stufen
rinnen zum Berg
ich fließe
schon lange
nicht mehr
so hoch hinauf
Blätter schwimmen
erinnern sich
an übernächstes
Jahr

IV

Auch diesen
Code werden
schlüsseln
Gefühle kaufen
wir zu
Küss mich
source mich
aus
Wir nennen es Liebe
so what

Schlossgarten Schwetzingen Hirsche im Blick

(Miles Davis 1958, auf den Ohren))


I

Pflege und Pflüge
doch, doch
es gibt sie noch
Ordnung und sag jetzt nicht
Liebe
das Chaos frisst doch
die Nebenkosten
Pflege und pflüge
blitze das Gold
zeuge auf Marmor
auch die Alten ja
zeuge und pflüge
und hör doch auf
mit Liebe
Ein Kuss speit Hirsche
über Wasser

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Schwetzingen, wieder einmal

Gestern zog es mich in den Schlosspark nach Schwetzingen, meditatives Rad fahren, Kopf freimachen. Schreiben an schönen Orten. Ich hatte eine Serie von Dialekt-Texten im Sinn, eventuell als Erweiterungen der Uhne Ferz – Texte. Und dann schon auf dem Weg dieses Plakat. Bilder zu Domin. Aber erst Mittwochs offen. Heute. Ein Blick in die Orangerie ließ mich wenig Neugier verspüren diese Ausstellung zu besuchen. (Siehe mein Wolkenfoto in das Plakat gewurschtelt). Aber die Domin gab den Ausschlag für etwas ganz anderes. Ich bin ja ein armer Poet, wenn ich Gedichte brauche, dann schreibe ich sie selbst, samt den Bildern. Ein „running gag“, ich weiß. Also streunte ich durch den Park und definierte 4 Orte. Stopfte mich mit Ohrhörern zu und schrieb. Es wurde eine Serie von 4 x 4 (mehr oder minder lyrischen) Texten. Assoziationen zur Umgebung, zur Musik, zuu meinem inneren Befinden. Schwetzingen, dieser morbide Traum einer heilen Welt in Parkgestalt in Mitten einer betonierten Welt. Eine Moschee, die keine ist, die romantische Verklärung des Altertums, die absolute Beherrschung der Natur. Es fasziniert mich immer wieder, reizt mich und zieht mich magisch an. Nicht nur das Bier des Brauhaus Ritter. ;-) Ich werde die vier „Sessions“ einzeln hier posten, mit dem Tag #sw0809 versehen, damit man sie auch zusammen aufrufen kann.

Weiterführende Links:
Bilder vom Schlosspark Schwetzingen aus dem Düsiblog
Website des Parks
Das Schwetzinger Schloss in der wikipedia
Private Website zum Thema
Mein Besuch in 2008