Schlierbach. Die Orthopädische Klinik Heidelberg. Ein Ort, wo man eigentlich nicht gerne verweilt. Hier werden die schweren Fälle operiert, versucht den Menschen ihre Mobilität zu erhalten, wiederzugeben. Auf Facebook berichtete die Kunsthalle Mannheim von einem Skulpturenpark in Heidelberg. Die Kunsthalle ist ja geschlossen und so gastieren ihre Mitarbeiter wohl öfter auswärts. Von einem Skulpturenpark in Heidelberg hatte ich noch nie etwas gehört. Zufällige Begegnungen mit Künstlern ergaben auch dort nur ratloses Kopfschütteln. Aber doch, den Park gibt es. Es ist der Garten- und Landschaftspark der Orthopädischen Klinik Heidelberg in Schlierbach. Mit Homepage und allem. Aber sonst ohne viel Tamtam, doch, eine Facebookseite!. Es ist eben eine Klinik, kein Touristenrefugium, Heidelberg hat doch andere. Selbst im Video zum 20 jährigen Jubiläum spricht man nur von Patienten.
Man kann aber durchaus auch so die Werke bewundern. Es ist alles frei zugänglich. Zuerst im Garten, vor dem Haupteingang. Die Klinik selbst ist ein wunderlicher Bau. Mal sieht sie aus. wie ein Kurhotel, siehe oben, oder ein Sanatorium, fast erwartete man Thomas Mann am Fenster, dann wieder wie ein Kloster mit Türmchen und Winkeln. Darin die Skulpturen.
Die Skulpturen wandern scheinbar auch durch den Park, werden plaziert.
Es ist ein sehr entspannender Ort, solange man kein Patient ist, oder vielleicht doch. Auf jeden Fall sind das hochkarätige, zum Teil riesige Skulpturen! Gleich zu Beginn. In unmittelbarer Nähe der S-Bahn Rhein-Neckar Haltestelle Schlierbach Orthopädische Klinik.
Mit den verschiedensten Sichtweisen.
Fast zwei Stunden brauchte ich, um das alles zu sehen. Falls ihr hin wollt, feste Schuhe mitnehmen, gerne auch Wanderschuhe, denn im Landschaftsgarten kann man Kunstwerke erwandern, durch Streuobstwiesen und Wald. Auf Wegen, die man vorsichtig begehen muss, wenn man nicht Patient werden will.
Es sind dort magische Orte, hoch über dem Neckar, den man nicht sieht, nur das Gebrüll der B37 aus dem Tal hört. Dort wo sich der Fluss die letzten Kilometer durch den Odenwald gräbt, um endlich die Ebene zu erreichen.
Warum hat mir niemand gesagt, dass es so etwas gibt?
Ich wollte die Magie des Nachmittags nicht stören und fuhr die 3 Stationen der S-Bahn Neckar aufwärts nach Neckarsteinach um den Magen zu füllen und Burgen über dem Fluss anzustarren, anstatt durch Heidelberg oder Mannheim zu turnen. Ein schöner Ausflug und große Kunst.