Des wars … Des Beschde vun UF.
Das Projekt „Uhne Ferz“ aus den frühen 90iger Jahren des letzten Jahrhunderts feierte auch im neuen Jahrtausend fröhliche Urstände, sogar die Homepage hatte überlebt, die Älteren erinnern sich (Siehe oben). Nun gilt es Abschied zu nehmen, nein vielleicht nicht ganz endgültig, wer weiß das schon. Noch einmal wollen sie ihre legendären Lieder singen, um Geld zu sammeln für eine Studioaufnahme, um zu konservieren, zu digitalisieren, jeder macht das ja heute. Und damit dies im feierlichen Rahmen geschieht, haben sie das Arkadentheater im Mannheimer Schloss ausgewählt, mit dem Eingang direkt neben der Schlosskirche, wo einst Mozart für den Kurfürsten orgelte.
Also:
„Des war’s. Des Beschde vun UF“
Samstag, 17. November 19:00
Arkadentheater im Mannheimer Schloss, direkt neben der Schlosskirche.
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.
Link zu Google Maps.
Zur Truppe:
Die Musik von Uhne Ferz wird ausnahmslos von Rainer Emese komponiert und von Michael (Mike) Bauer, im Netz als -mikel- bekannt, getextet. Die Zusammenarbeit der beiden Künstler reicht allerdings schon viel länger zurück, schon 1983 legten sie das Musical „Singe beim Babbln“ vor, gefolgt von zwei Singspielen: „Die Kultureignungsprüfung“ und „Gesülze im Mondschein“. Die Titel von Uhne Ferz sind nur scheinbar recht unspektakulär und wirken (fast) immer nur auf den zweiten „Horch“, verschmitzt auf den Punkt gebracht die Texte, wie die eingängigen Melodien. Die MundArt ist weder heimatdusseliges Programm, noch Effekthascherie, sondern einfach eine Reminiszens an die Metropolregion Rhein-Neckar und das selbstverständliche Benutzen der „Muttersprache“, die eben nun mal der kurpfälzer Dialekt in vännema Prägung beim Texter war und ist.
Kostprobe:
Vänne:
Die Truppe besteht in wechselnden Besetzungen seit 1994 und tritt nach Lust und Laune auf. Uhne Ferz singt Lieder in bester „Liedermacher“-Tradition mit einem Hauch Kabarett, selbstgebastelte Lieder ohne jede Verstärkung – Instrumente und Stimme wirklich pur, was seltsamerweise heutzutage sehr oft als versnobt, anachronistisch und „voller Ferz“ angesehen wird; man kann halt nicht überall auftreten. Uhne Ferz singt Lieder im heimatlichen Idiom, ohne Dialekt „pflegen“ zu wollen,ohne „volkstümlich“ die Mundart und das Heimatgefühl völlig auszuplündern. Uhne Ferz singt schlicht und einfach Lieder in der Primärsprache des Texters.( …. der wie alle echten Viernheimer aus der Vor-BoyGroup-Zeit, Standard-Deutsch als Fremdsprache in der Schule erlernte ). Nebenbei bemerkt: Uhne Ferz hat deswegen auch keinerlei Probleme mit der Rechtschreibreform.
Ansonsten ist Uhne Ferz unbeschreiblich ………..gut anzuhören.
Jenseits des hochdeutschen Dialekts, in den dunklen Sprachverhauen des südhessischen Rieds, singt ein Trio fröhliche Weisen voller Tiefsinn, Unsinn und behördlich geduldetem Blödsinn. UF -Uhne Ferz- wie zu Großvaters Zeiten – ohne elektronischen Schnick-Schnack, mit Belcanto, Gitarre und Percussion, singt selbstgebastelte und ausgesägte Lieder in den Rhythmen der Welt zu heimischem Idiom vom Liebeslied zum Musikkabarett, volksuntümlich, eigenArtig. Ein Hörvergnügen der eigenen Art.
[ Für die Kultur mit und ohne Quartettmeister ]
UF – TrioFulminante Viernheimiensis
Romy Bauer, mit warmem Alt, sparsam intensiven Gesten und verleugnendem Tremolo, ergänzt und kontrastiert hervorragend den sonoren Bariton Rainer Emese’s, der lebhaft-konzentriert seine gekonnten Gitarrenriffs in den raffiniert sinnlich-kindlichen UF-Sound webt. Die UF, die sich UHNE FERZ auf der Bühne tummeln. Luftig klingt das, melancholisch-sinnig und unbeschwert-wütend bis abgrundtief heiter, scheinbar oberflächlich brav mit „Hinterfotzigem“ Nachklang. Die Texte besorgt Mike Bauer aus der Duden,- und KulturSommerFreien Zone des heimischen Dialekts ohne sich in die „-tümliche“ oder minder gefährliche Fasnachts-Lyrik zu verirren. Um die Worte herum, mittendurch und dazwischen setzt Rainer Emese Melodien von herzerfrischender Klarhheit, gekonnt umspielt von Rhythmen aller Changres und und Nicht-Changres , Geklontem wie originär Durchlebtem. Alles in allem : Ein urtümlich-nicht-tümliches Erlebnis im nicht gerade “ Eigen – Artig “ verwöhnten Rhein-Neckar-Raum samt Ausläufern.
[ Für das Lokale ]
UF „Uhne Ferz . D A S Abendvergnügen vom Harz bis zum Odenwald, Uhne Ferz ä Leid“
Sie regen sich auf über FriedhofsUnkultur, über Kommunikation mit vielen Mitteln und ohne Inhalt, Sie verlieben sich schon mal „liedlich“ in das eigene Ehegespons, ohne die „Alten Freuden “ zu vergessen. Sie sind heiter ohne doof zu sein. Sie lachen und lassen lachen, aber nicht auf Kosten Anderer. Ihre Wut über Übles bis Biblis schließt das eigene Unvermögen mit ein. Heiter bis oberflächlich brav kratzt der ürwüchsige kurpfälzer Charme von UF denn doch am Gemüt, ohne Landsmann Kohl und Konsorten parodieren zu müssen. Romy Baue, Rainer Emese und Rainer Pfohl, kein Gespann für teen-liches Abheben, keine Kabarett-Vorschlaghammer-Truppe für Augsteinis, aber Abendunterhaltung mit Stil und Genuß für Kurpfälzer von ebensolchen und für alle anderen Zu-Hörer.