Ich war zum zweiten Mal Gast beim Theater Koblenz, zu einem Tweetup geladen. Den Bericht dazu schrieb ich auf eeMBee. „Beautiful #TweetupKo“
Meine bisherigen Besuche in Koblenz waren zumeist Durchgangsbesuche, mit dem Rad, Tweetup etc. siehe oben. Diesmal übernachtete ich und näherte mich der Stadt touristisch. Das Wetter hielt.
Am Tag nach dem #tweetupko als Touri am Rheinkilometer 590. #koblenz #analog 🕵 pic.twitter.com/0PdM40gyBL
— Michael [mikel Bauer (@mikelbower) 19. Oktober 2016
Ich liebe morgendliche Spaziergangs an Rheinpromenaden. KM 491 im Koblenz. pic.twitter.com/4Dh0K2rKdL
— Michael [mikel Bauer (@mikelbower) 19. Oktober 2016
Alles mit dem Geld aus den Hl. Rock Wallfahrten bezahlt?. 😃 Kurfürstliches Schloss der Trierer Bischöfe in Koblenz! pic.twitter.com/7JyPval9qF
— Michael [mikel Bauer (@mikelbower) 19. Oktober 2016
Koblenz ist eine alte Stadt, nicht erst seit die Römer hier ihr „Confluentes“ bauten, mit einer hübschen Altstadt, wie hier auf dem Jesuitenplatz.
Mit St. Kastor, einer uralten Basilika, die wie üblich in den Städten links des Rheins auf einem römischen Tempel errichtet wurde.
Ich weiß nicht ob ich dieses Forum Confluentes mag…
Kommen da Imperiale Sturmtruppen 'raus? Forum Confluentes Koblenz. pic.twitter.com/4Ubo9KD4t9
— Michael [mikel Bauer (@mikelbower) 19. Oktober 2016
Mit einer Stadtbibliothek im Look von Raumschiff Orion
Wow, was für eine Stadtbibliothek in Koblenz! Gleich kommt Obi Wan 'raus. pic.twitter.com/le5yn8PSCr
— Michael [mikel Bauer (@mikelbower) 19. Oktober 2016
Ich war dort im Mittelrheinmuseum. Interessant vor allem, weil fast alle Exponate Mittelrhein-Bezug haben, mit Bildern von Koblenzer Künstlern. Auch der Rhein-Romantik wird breitestens dargestellt. Nur die Beleuchtung ist seltsam. Die Deckenlampen gehen knallhart auf die Bilder, man muss herumturnen um etwas erkennen zu können. Aber das ist ja vielleicht Kuratorenkunst, weiß man das heutzutage.
Ich wollte diesmal auch hoch zum Ehrenbreitstein. Liegt immer so gebieterisch über dem Rhein, beherrscht fast alles. Den Kaiser Willem lass ich hier mal aus. So hässlich dieser preußische Protz.
Also hinauf zur Feste hinauf!
Ich war beeindruckt! Die Festung ist multimedial bespielt. Marschmusik wechselt mit Wachablösung, Karren werden gezogen. Nein, das ist keine romantische Burg mit Rittern und Gewandung, das war eine preußische Festung zur Sicherung der Moselmündung, mit all dem Geschrei von der Wacht am Rhein und dem Erbfeind. Machtdemonstration der aggressiven europäischen Großmacht, deutsch wurde das erst später. Sie haben sich Deutschland einfach genommen!
Es ist bedrückend, gerade an solch einem Herbsttag, wenn die Blätter durch die Höfe fegen.
Bis 1918 waren da Truppen stationiert, bis die Hohenzollern nach dem verlorenen 1. Weltkrieg ins Exil getrieben wurden.
Man hat natürlich eine großartige Aussicht!Der Willem, den niemand mehr will, ist schön klein.
Die Kuppelbauten sind schon freundlicher auf diesem riesigen Areal, gefüllt mit Museen und Gallerien. Ich sah nicht alles.
Wirklich beeindruckt war ich von der Multimedia-Inszenierung „3.000 Jahre befestigter Ort“.
Zitat aus er Website der Festung Ehrenbreitstein:
Eine 3.000-jährige Kontinuität der „Fortifikation“ (militärischen Befestigung) ist sonst nirgendwo in Deutschland bislang nachgewiesen. Die Archäologen stießen hier in verschiedenen Tiefenschichten über nur wenige Quadratmeter verteilt auf Reste einer keltischen Fliehburg aus der Urnenfelderzeit (1.000 vor Chr.), eines römischen Burgus von 300 bis 500 nach Chr., der mittelalterlichen Burganlage des 12. Jahrhunderts sowie Teile der kurtrierischen Residenz des 16./17. Jahrhunderts und der Festungsfundamente aus preußischer Zeit.
Diese Zeitleiste wird in Wort und Bild, musikalisch treffend untermalt, als Videoinstallation in diesem „Keller“ an die Wände projiziert. Ich sah es drei mal. 3000 Jahre Krieg und Kurfürstengeprotze….
In kurzer, deutlicher Sprache, unaufgeregt unsere Geschichte erzählt.
Da gäbe es noch viel zu sehen, ich wollte da gerne nochmal hin, aber!
Ich weiß, dass Koblenz eine große Garnisionsstadt ist. Man sieht im Stadtbild immer wieder Soldaten. Das ist gut so, die Bundeswehr muss sich nicht verstecken, nur weil wir nicht daran erinnert werden wollen, dass es Krieg und Totschlag gibt. Aber das hat mich fast umgehauen:
Ich habe nichts gegen Erinnerungsdenkmale, aber diese versiffte, hohle Sprache, der „Kameraden-Generäle“ regt mich auf. Ich war zum Zeitpunkt der Denkmalseröffnung als Wehrpflichtiger Teil dieses „Neuen deutschen Heeres“. Siehe hier. Genau solche Typen hätten uns zur Tapferkeits-Erlangung wieder in einen Krieg gehetzt, gerne auch gegen ein anderes „neues Deutsches Heer“, es gab nämlich gerade mal zwei. Und eine Gedenktafel nur für das Heer, ohne die Millionen und Abermillionen Massakrierten, samt Völkermord und Raubzug, zu erwähnen war schon 1972 hohl. Sie waren nie weg und die Pedigisten und AFdler labern wieder vom Volk.
Wenigstens ist die Sprache der heutigen Bundeswehr angemessen!
Nein, das brauch‘ ich nicht noch ‚mal.
Aber in Koblenz gibt es ja noch mehr Burgen, Parks, Gärten, Schlösser, Kirchen… und natürlich das Theater. Man sieht sich!