Hier in Viernheim geht die Sonne über den ersten Bergen des Odenwalds auf. Dieser Beginn des Mittelgebirges, das dort drüben aus der Oberrheinischen Tiefebene hervorragt, nennt man die Bergstraße. Das Bild oben entstand am 24.12.2013 um 07:53 vom Balkon meiner alten Wohnung.
Ein emotionaler Ort, diese Bergstraße. Ich wohnte einmal direkt dort, hatte aber aus der Distanz seit Kindheit (fast) immer freie Sicht drauf, arbeitete 37 Jahre ca 400 m darunter.
Im August noch, sintemals in 2013, aus einer meiner letzten Nachtschichten, twitterte ich:
Die Bergstraße liegt da quer in der Landschaft, versperrt die Sicht auf das Dahinter. Dort, hinter den Hügelbergen beginnt für uns das Morgenland. Einige Kilometer weiter, gen Osten, errichteten die Römer den Limes, die befestigte Grenze gegen die Barbaren, die von dort das Römische Reich bedrohten. Erwähnte ich, dass diese Gegend hier Teil des Imperiums war?
Nein, das war nicht nur das Abendland, dieses Reich, ich meine wollt ihr ernsthaft Konstantinopel, die Hauptstadt, als Abendland bezeichnen? Das Christentum war schon immer dem Abendland entwachsen, eigentlich eine Erfindung des Nahen Ostens … Aber diese Einteilung in Morgenland und Abendland hat ja gerade wieder Konjunktur, dabei ist das doch so banal. Von jedem Ort auf dieser Erdenkugel gibt es ein Morgenland und ein Abendland. Die Schreihälse dort in unserem Morgenland sehen das Abendland gefährdet. Bei uns verschwindet die Sonne abends hinter der Haardt, dem etwas höheren Mittelgebirge auf der anderen, der linken Rheinseite.
Dort also ist das Abendland. Also hinter dem Pfälzer Wald, Luxemburg, Belgien, Frankreich. Das also ist dieses Abendland?
Ja nun, dann sei es so. Es ist müßig, diese Ländersachen zu vertiefen. Es geht um die Bergstraße. Anders als die Weinstraße auf der anderen Seite, die komplett in einem Bundesland liegt und eine Nazi-Erfindung ist, macht diese Gegend weniger Tam-Tam um sich, war politisch nie eine Einheit.
Braucht man auch nicht so sehr. Der Tourismus ist nicht so dominant, der Weinabsatz an der Hessischen, wie auch der Badischen Weinstraße geht auch so gut. Auch wenn diese Unterteilung durch eifersüchtige Minister(Präsidenten) in Stuttgart und Wiesbaden schon komisch wirkt, direkt vor Ort.
An den Hängen des Odenwaldes dort leben auf 68 km etwa 500000 Menschen. Dominiert von zwei ehemaligen Residenzstädten, Darmstadt für Hessen, mit Großherzog und allem. Heidelberg, dem Sitz der Pfalzgrafen zu Rhein, den Wittelsbacher Kurfürsten, den Reichstruchsessen.
Auf Wikipedia kann man genau nachlesen, was da alles an den Hängen liegt, mit Nummern, Bergen, Burgen, Gesteinen und allem.
Das ist nicht alles lieblich. Heute Morgen bin ich umher gefahren. Die Bergstraße hat Wunden. Für die Mobilität und ihrem Schotter aus dem Berg gesprengt. Porphyr ist der Gier Gestein.
Heute Morgen geknipst!
Warum dieser Sermon hier?
Nun. In Darmstadt fand ich ja diese Karte, ihr erinnert euch!
Nein, einfach da entlang fahren ist doch etwas banal. Aber ich war ja im Museum dort. Mir kam an dieser Stelle die Idee die Museen an der Bergstraße zu besuchen, auch die kleinen. Da braucht es doch einen Post zur Erklärung, oder? Ja, ich wollte auch von meiner Heimat erzählen, einfach so, den Schreihälsen in unserem Morgenland, in Dresden. Leipzig, München und Berlin zu Ehren, die sogar die Heimat in ein Ministerium packen wollen. Was denkt ihr Euch da?
Die Orte an der Bergstraße hier im Blog tragen jetzt den #tag Bergstraße, die Museen #museenanderbergstraße Einige sind ja schon nachzulesen. Also seid gespannt!