Öl, Atom und Römerburg

„Deichsanierung der Rhein-Flügeldeiche rechts der Weschnitz (WDR)“
Das könnte ein Romantitel sein. Ist aber nur die Bezeichnung für eine Hochwasserschutzmaßnahme. Mein Zielort liegt aber jenseits der Weschnitz. Weder von Nordheim noch von Biblis her fand ich einen Durchgang. Pech gehabt.
Dabei erinnern diese Deiche, wenn denn wieder fertig, an eine Parklandschaft, es ist wirklich schön in dem Wäldchen umherzufahren und auf den Dämmen.

Aber! Ich habe ja noch Bilder aus meinem Weschnitzprojekt von 2010. Dann nehmen wir die.

Burg Stein in einem kleinen Wäldchen am Rhein gelegen. Entdeckt, weil man dort nach ÖL bohrte. Der Witz dabei: Das liegt in unmittelbarster Nähe des Kernkraftwerks Biblis. Was wäre da entstanden hätte man Öl gefunden und gefördert. Öltürme neben Atomkraftwerk. Was uns aber erspart blieb.

Dabei hat die Burg wohl eine beachtliche Geschichte, war sie wohl einst römische Festung und Hafen.

Hafen des Kloster Lorsch,

kurpfälzische Zollstation und im 30-jährigen Krieg Zankapfel zwischen spanischen und schwedischen Truppen. Wenn denn alles so stimmt, was da auf den Schautafeln und in der Wikipedia steht. Ein Blick in die Diskussionen zeigt auch einmal mehr Probleme dort auf :).
Und dann das AKW. Abgeschaltet, dem Zurückbau anheimgegeben. Was wurde dafür demonstriert! Und es ist gut so. Nur Biblis muss sich noch davon erholen. Der größte Arbeitgeber ist weg. Hoffen wir, dass Biblis jetzt tatsächlich wegen seines Gurkenfestes samt Königin berühmt wird.

Aber was mir schon immer auffiel. Der Schutz des AKW ist sehr burgenähnlich aufgebaut. Hohe Türme, (Beinahe-)Zugbrücke, Wassergraben, Ringwall. Da ist so manches erhalten geblieben, wenn man Menschenmassen oder Einzeltäter von einem Gelände abhalten will. :))

Ich hoffe, das Ding wird vollständig abgebaut und bleibt uns nicht als Ruine erhalten, was ich hier verarbeitete. Dialektisch. „Wie de Sigges n Hommelbach doud gonge is“.Ich postuliere dort (literarisch frei erfunden), wie schon hier, dass die Nibelungen aus dem nahen Worms an der Weschnitz entlang in den Odenwald begaben, zur Jagd und Siegfried an der Weschnitzquelle ermordet wurde. Aber das ist eine andere Geschichte. Übrigens finde ich, dass Atomkraftwerke mit ihren Kuppeln und Türmen eigentlich gut aussehen, wären sie nicht so gefährlich.
Für mich neu entdeckt, dann der Weg am Rhein entlang vom AKW gen Norden bis fast nach Gernsheim.

Mit Ausblicken und wieder fast einer Parklandschaft. Ich werde mich um den rechtsrheinischen Weg bis in den Rheingau einmal kümmern müssen. Sonst fahre ich immer links des Rheins entlang.

Ach ja. Dass die Römer die Weschnitz stauten um 30 Tonnen schwere Steinchen darüber zu transportieren halte ich für ein schweres Gerücht, auch wenn es der Wiki-Artikel behauptet.

Das ist die Weschnitz kurz hinter Fürth, nur wenige Kilometer vom Felsenmeer entfernt. Da kannste stauen, wie du willst. Der Weschnitzartikel in der Wikipedia bezweifelt das sogar für den Rhein. Wie auch immer die Burschen ihre Steinchen sonst beförderten.
Übrigens sind das alles Bilder aus unserem Kreis Bergstraße, den wir ja schon beim Starkenburgprojekt besprachen.
Vielleicht sollte ich doch nocheinmal ein Weschnitzprojekt planen? Wer weiß.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert