#garteneinsichten – Ach, der Protz in der Pfalz

tl:dr
Ich war in Ludwigshafen und lief durch den Garten (Artikel im Kulturmagazin Metropolregion) des Wilhelm-Hack-Museum
(Anmerkung: Ich liebe die Pfalz -ihre Sprache – ihre Menschen, ich liebe Speyer, ich liebe das Wilhelm-Hack-Museum. Aber ohne feine, ächem, Ironie geht das nicht.)

Die Salier waren Pfälzer. Doch. Ihre Hauptpfalz (sic!) stand in Speyer. Nichts ist pfälzischer. Dort haben sie sich ein Grabkapellchen gebaut. Ich berichtete.

Dom zu Speyer – St. Maria und
St. Stephan (Klick ins Bild zum Domführer. (PDF))

Da war ich an diesem Mittwoch, allerdings mehr in der Mikwe, Speyer hat ein neues Weltkulturerbe. Ich werde das noch bebloggen. Geduld Leute. Auf dem Weg zum Bahnhof vorbei am Grab des Herrn Kohl, (streicht 20000 Zeichen zum Thema Kohl … %&$ Bimbes!!!), der sich lieber bei den Domherrn in Speyer begraben lies, als in seiner Heimatstadt Ludwigshafen. Als ob er Salier spielen wollte.
Mir fiel dabei ein, dass ich noch etwas zum Thema #garteneinsichten bloggen wollte, jetzt wo dieser hashtag den #DigamusAward gewann.


Es gibt nämlich noch ein Museum in dieser unserer Metropolregion mit einem Garten. Auch einem preisgekrönten Garten. Das Wilhelm-Hack-Museum in Ludwigshafen.
Meinen ersten Beitrag zu #garteneinsichten kennt ihr ja:

Wo der Porree tanzt und leere Bunker gähnen


Anstatt also 15 km mit dem Rad nach Norden, 15 km gen Südwest nach Ludwigshafen. Allerdings mit der Straßenbahn, der 5 und der 7 diesesmal. Man weiß im Augenblick nicht, welche Rheinbrücke nach LU gesperrt ist und ob man überhaupt irgendwie nach Rheinland-Pfalz kommt.

Plakat in Ludwigshafen zum Bürgerdialog „Hochstraße Süd“

Ludwigshafen also. Die ehemalige Stelzenstadt. Das Mysterium. (Streicht 40000 Zeichen über Ludwigshafen) Ludwigshafen die zweitgrößte Stadt in Rheinland-Pfalz und einer der jüngsten. Immer für einen Knall gut.
Ursprünglich ein Teil einer kurpfälzischen Rheinschanze wuchs dort eine Stadt heran. Die Schwesterstadt Mannheim verweigerte einst Firmengelände für die Gründung einer Chemiefabrik. Die verlagerte das dann ins Ausland, Ludwigshafen war ja Bayrisch. (Streicht 60000 Zeichen über die Pfalz, die Wittelsbacher, Napoleon etc.)
Ergebnis war die „BASF“.

„Der Zufluss des Neckars in den Rhein. Gegenüber die BASF, das größte Chemiewerk der Welt. Bitte kein Naserümpfen über Chemie. Ohne Chemie kein Auto, kein Smartphone, kein Tablet, kein Computer, mit dem dieser Text gerade konsumiert wird.“
Tja und nach dem Krieg, als die BASF wieder die BASF war, nicht mehr IG Farben, die Schuld verblasste, die Bombenlöcher verschwanden, wollte man Akzente setzen, Architektur und Struktur der Stadt erneuern und das Salier-Gen schlug zu. Ein Protz-HBF entstand, heute zum fürchten leer, der Fernverkehr läuft komplett vorbei, alles über den nahen HBF Mannheim.
Die Hochstraßen entstanden. Als ob es Amerika wäre, dabei war LU französisch besetzt. Die armen Ludwigshafener von heute wissen heute, was Asterix meint, der Himmel würde ihm auf den Kopf fallen. Die Straßen bröckelten, es war und ist gefährlich. Ganz schnell wurden Teile abgerissen um wenigstens wieder laufen zu können. Sieht so aus.

Ende der abgerissenen Hochstraße Süd in Ludwigshafen.

So recht weiß niemand, wie das alles geregelt werden soll.
Natürlich musste auch die Kultur neu entstehen. Ich war gestern nochmal da.
Pfalzbau Ludwigshafen 22.10.2021

Der Vorplatz des Pfalzbaus in Ludwigshafen mit Pfalzsäule. Geprotzt und zugepflastert.

Auf der anderen Straßenseite
Die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. Zur Website klicken.

Übrigens ein vorzüglicher Klangkörper. Ja und dann:
Das Wilhelm Hack-Museum Ludwigshafen 2021
Klick zur Website

Ich war verwirrt. Das Salier-Protz-Syndrom kam wohl über sie, die da PR machen. Was sie alles haben. Ich dachte schon sie wollen auf das legendäre „The Who“-Konzert 1967 in Ludwigshafen hinweisen, wo die Band alles in Trümmer legte. In Woodstock waren sie dann bräver.
Es ist wohl tatsächlich eine PR-Sache.
Ich behalte das Hack während der Schließung lieber so in Erinnerung:

Orphismus, Lyra, Laterne und eine Disc [Update I, II, III]


Aber jetzt:

Hinter dem Museum der quietsch-bunte Hack-Museumsgarten

Hackmuseum LU

Ein Schrebergarten der besonderen Art. Von Ehrenamtlichen gestaltet.

Natürlich ausgezeichnet! Klick zur Website

Kuratiert, der Garten und trotzdem frei. Klick zur Website.

Vollkommen unprotzig. :) So schön. das sind #garteneinsichten. Doch. Eine Oase im Beton. Vielleicht ein Vorbild für ganz Ludwigshafen. Auch im Zentrum. Die Bilder vom Berliner Platz spare ich mir, sie deprimieren.
Direkt hinter dem Hackgarten, die
Lutherkirche Ludwigshafen, die eine Pizzeria ist. Was mir gefällt. Man speist gut dort.

Zum Schluss war ich noch am Rhein. Tut gut!

Ein Gedanke zu „#garteneinsichten – Ach, der Protz in der Pfalz“

  1. Üwa di Brick, und nein nicht die Brick, ja das bin ich schon des Öfteren. Zum Woi kafe in die Palz. Ansonsten kenn ich LU nicht.
    Wieder was kennen gelernt.
    Gruß aus Bayern

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