LA – Spargel, Kanu-Polo und Biedensand

#wirziehnfallera anders. Das gewohnte, das zichmal begangene, die unmittelbare Umgebung durch schärferes hinsehen neu entdecken und dokumentieren. Wie fast alles in diesem Blog, das einmal Burgenblogger werden wollte.
Ich wollte einfach die Beschreibung unserer Nachbarstadt erweitern, die ich normal nur als Durchgangstation auf dem Weg nach Worms wahrnehme.
Lampertheim, das auch gerne einmal LA genannt wird, so von der „Lareed Bigband“. Das klingt doch, oder? Lampertheim ist auch berühmt für seine Olympikonin Nicole Reinhardt. Schließlich ist sie dort geboren und hat hier ihre Karriere begonnen und arbeitet lebenslang im Rathaus.

Gebäude des Wassersportvereins Lampertheim.

Irgendwann muss ich ‚mal dahin, wenn sie Kanu-Polo spielen. Klingt lustig.
Lampertheim beherbergt auch unser Amtsgericht, die Polizeistation und die Redaktion des „Südhessen Morgen“. Mit 32000 Einwohnern nur unbedeutend größer als Viernheim, aber halt 32 km² größer.

Und die haben es in sich. Im letzten Beitrag hier: „Vom Gelände zur Landschaft #wirziehnfallera“ schrieb ich ja bereits über die Heide und den Weg nach Lampertheim. Den Zug durch die Heide fand statt, siehe die #twly auf mikelbower.de

Faszinierend an Lampertheim ist vor allem die Vielzahl der Landschaften, die es beherbergt. Ich wiederhole hier einige der Tweets aus der „Heide“


Eine Heidelandschaft, wie aus dem Norden an den Rhein gezogen, die sich dann in eine intensive Landwirtschaftszone öffnet. Gestern sah ich zich Menschen, die Buschbohnen ernteten. Sonstiges Gemüse wird auch angebaut, es gibt sogar eine Gemüsering gmbh.

Natürlich Spargel. Eine wirklich große Anbaufläche für Spargel und das feiern die Lampertheimer auch mit ihrem Spargelfest samt Spargelkönigin.
https://www.instagram.com/p/BVzloT7lbEK/
Der Weg führt jetzt durch die Stadt mit einigen schönen, alten Fachwerk-Gutshöfen mit Direktverkauf, frisch poliert die Römerstraße und das aufgeputzte Rathaus. Wäre alles nix besonderes, wenn es nicht den Biedensand gäbe. Ein Naturschutzgebiet am Altrhein, das bei der Rheinbegradigung vom Hauptstrom abgetrennt wurde. Denn man sieht es in der Stadt nicht, niemand schreibt Lampertheim/Rhein und doch ist es die erste hessische Stadt am Rhein, der von Mannheim (Baden-Württemberg) kommend heranstromert, gegenüber Lampertheim Bobenheim-Roxheim und Worms (Rheinland-Pfalz). Früher durfte er ja mäandern, heute ist er mehr Wasserstraße denn romantisches Subjekt.

Fahrradschilder in Lampertheim.

Hübsch anzuschauen der Altrhein. Man bekommt schlecht Zugang, es ist eben ein Naturschutzgebiet. Da muss das reguliert sein.

Altrhein Lampertheim

In die andere Richtung dient der Altrhein als Wassersport-Vergnügen siehe oben.

Altrhein Lampertheim mit Booten in Richtung Stadtrand

Im Biedensand per Fuß erreichbare Streuobstwiesen,

Streuobstwiese Biedensand

Hartholzauen und mehr!

Hartholzaue im Biedensand

Kopfweiden zwischen Getreidefeldern z.B., siehe das Beitragsbild oben.
Immer wieder führen Wege ins innere, Bänke laden zum Verweilen, wie die Presse immer schreibt, was nicht immer ein Vergnügen ist. Der Biedensand ist ein Sumpfgebiet mit vielen Tierarten, samt der blutrünstigen Sorten. Es summt alles, trällert, Horden von Schmetterlingen umschwirrten mich.
Eine Brücke führt über den Zufluss zum „Welschen Loch“. Da war fast kein Wasser zu sehen, als ausgedorrt von dieser mörderischen Junihitze 2017. Natürlich Schilf, Schilf, Schilf. Wir befinden uns ja im südhessischen Ried.

Zufluss zum „Welschen Loch“ Biedensand, Lampertheim.

Zwei km westlich der Rhein, samt „Natorampe“ Der kalte Krieg lässt grüßen, da wurden aber auch die Kraftwerkturbinene von ABB verladen.

Natorampe Lampertheim. Ganz im Hintergrund zu ahnen, die Rheinbrücke in Worms.

Kann aber ganz lauschig sein, da am Rhein, wenn da keine Industrie zu sehen ist.
Rheinufer Lampertheim gegenüber Bobenheim-Roxheim.

Am Rhein dann eine Neuentdeckung. „Zum Neurhein“. Direkt am Rhein. Kein Strom, laufendes Dieselaggregat. Man meint halt es wären die Rheinschiffe. So ein Bratwurst-mit-Kartoffelsalat-Gasthaus. Im Stile der 50iger Jahre, als ob es am Mittelrhein stünde. Aber direkt am Rhein, das gibt es bei uns so wenig. Ich werde wieder hinfahren, sind ja nur 15 km.
Gaststätte „Zum Neurhein“ Lampertheim, nahe Natorampe.

Kann man sitzen und gucken. Mutige Menschen gibt es, oder?
Wasserski am Rhein vor Lastschiff in enger Fahrrinne.

Von der Heide über Spargelfelder durch den Sumpf zum Rhein. Erstaunlich für eine Stadt!

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