Ein gewisser Kai Gramlich sah sie bewusst als Erster. Seltsame Wesen, exakte 1000 mm lang, im Wildgänse-Anflug auf Rheinkilometer 0 am Seerhein in Konstanz. Aber es war 4 Uhr morgens und er hatte 2,5 Bier zu viel am Steuer, es können auch 2,7 gewesen sein. Also erzählte er nichts, sehnte nur sein Bett. Bis 06:00 Uhr MESZ glühten die Telefonleitungen am Rhein, die Funkzellen vibrierten. Tausende sahen sie den Rhein entlang fliegen, in geschlossener Formation, vierzig Stück. Kurz umflogen sie die vielen Pappdrachen in Worms, fauchten belustigt, wurden um 07:00 über Mannheim gesichtet. Durch die Social Media Kanäle gejagt, waren bereits bis in die Mandschurei Tausende von Verschwörungstheorien auf den Webservern dieser unserer Welt gespeichert. Regierungssprecher wiegelten ab. Die Polizei wollte Ermittlungen nicht gefährden, die technischen Hilfswerke und die Feuerwehren tuteten durch die Städte und Dörfer. Der Generalinspekteur bedauerte im Inland nicht ohne den Bundestag und überhaupt wären alle, na ja, tauglichen Flugmaschinen im Kampf gegen die Feinde im Ausland. Witze schossen in Gehirne, Kinder lachten oder weinten. Es waren eindeutig keine Drohnen.
Es waren Drachen, Drachrhein, Prolog weiterlesen
Monat: September 2014
Dachrhein, Prolog (Beta)
[update] Wie erwartet kam ich nicht in die engere Auswahl zum #burgenblogger. Aus Respekt vor dem oder der, die ab Mai 2015 das Mittelrheintal bebloggen, werde ich das hier umwidmen, umschreiben. Das Mittelrheintal ist erst einmal tabu, zur Recherche zu weit weg. Ich werde erst einmal die Oberrheinebene und das Neckartal beackern. Für die Story selbst ist das von Vorteil. Die Welt wird weiter für die Lindwürmer :) ] Dachrhein, Prolog (Beta) weiterlesen
Die Burgenblogger, ein Lied aus unferner Zeit
Die Rheinzeitung berichtet in mehreren Artikeln über die Jury-Arbeit zur Burgenblogger-Bewerbung. Man merkt, dass es Spass macht, der kleine Stolz solch einen Ansturm ausgelöst, mediale Aufmerksamkeit, nicht nur im Netz generiert zu haben, mit der Idee „Burgenblogger“ ein Vehikel gefunden zu haben das „Neuland“ in die preußische Deutschromamtik am Rhein, völlig unspektakulär, in das Social Media zu bugsieren, ohne die Startups und Luftschlösser an Spree oder Isar. Ich fand es von Anfang an spannend und ich denke der Kelch ging, dem Gral sei Dank, an mir vorbei…. :))
Aber jetzt hat sich eine neue Idee im Hirn festgesetzt!
Man stelle sich all diese Bewerber auf einem Haufen in einer Art „rheinromantischer oder mittelalterlicher“ Pseudo-Castingshow vor. Eine TV-Serie aus Deutschland. „Die Burgenblogger“ Eine Satire auf „Game of Thrones“. Auf jeder der Rheinburgen eine Gegen-Blogger-Show. Von Ehrenbreitstein bis zur Rheinfels. Intrigen, Techtel-Mechtel. Sexszenen auf der Loreley! Der Wechsel zwischen „Kostümfest“ und heftigsten politischen Kämpfen in Koblenz und im Landtag in Mainz. Dispute zwischen hessischen und rheinhessischen Abgeordneten im Bundestag. Die bundesdeutsche Ausweitung auf alle Flüsse, der Kardinal von Mainz und der Kölner Erzbischof liegen sich in den Haaren, wie einst. Dazwischen coole Tweetups zu den Protagonisten, Bürgertheater. Hach!
„Die Burgenblogger“, Heine und Goethe wären blass dagegen und Schiller würde den Neckar anführen!
Und Silcher dröhnt aus allen Glotzen der Welt: Ich weiß nicht, was soll es bedeuten.
Für Anfragen zu Drehbücher-Design stehe ich gerne zur Verfügung! :))))))))
Öl, Atom und Römerburg
„Deichsanierung der Rhein-Flügeldeiche rechts der Weschnitz (WDR)“
Das könnte ein Romantitel sein. Ist aber nur die Bezeichnung für eine Hochwasserschutzmaßnahme. Mein Zielort liegt aber jenseits der Weschnitz. Weder von Nordheim noch von Biblis her fand ich einen Durchgang. Pech gehabt.
Dabei erinnern diese Deiche, wenn denn wieder fertig, an eine Parklandschaft, es ist wirklich schön in dem Wäldchen umherzufahren und auf den Dämmen.
Aber! Ich habe ja noch Bilder aus meinem Weschnitzprojekt von 2010. Dann nehmen wir die.
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Die Starkenburg in Vettelheim
Das Welterbe in Lorsch hatte Angst und flehte beschützt zu werden,
samt dem was sonst noch übrig ist.
Also befahl Papst Unesco II. den Karolingern mit der Bulle „Non delendam esse“ zu bauen. Statt einem Oktaeder wie in Aachen errichteten sie aber eine Burg, damit der Schutz eine Heimat und der Durst seinen Wein bekam.
Die Starkenburg in Vettelheim.
(Lyrisches zu Heppenheim von mir gibt es im deutschen Literaturarchiv Marbach als Blogbackup) Die Starkenburg in Vettelheim weiterlesen
Der Wein herbstet schon
Vorhin, auf der Heimfahrt von Heidelberg, am Lieblings-Radweg halb im Hang, der Bergstraße entlang, der Blick über die Ebene, kaum 200 m üN, die Haardt samt Weinstraße rosa bekitscht, mittig im Dunkel Viernheim und hinten ragt der Mannheimer Fernmeldeturm in den Himmel.
Dahinter, direkt unter der Strahlenburg, (Sie erinnern sich?) in Schriesheim, beginnen die Winzer mit der Lese. Der Vollernter beackert den Müller-Thurgau. „Die Schwarze, de Riesling un de Pinot hänge noch, de Müller war reif, denn packe ma heit“. So der Chef. Nein kein hippes Weingut, keine Erben. Einfach ein Winzer für die Genossenschaft.
Und ja, alkoholische Gärung ist eine der ganz frühen chemischen Prozesse, neben gerben und über Feuer garen, den die Menschheit beherrschte. Die Trauben im Kübel. Wer die romantischen Kiepe und die Rebscheren vermisst melde sich bitte bei den Steilhangwinzern am Mittelrhein und Mosel. :) Doch, ich weiß wovon ich spreche, der Vollernter ist eine Wonne für die Rücken des niederen werktätigen Winzervolks. Der Wein herbstet schon weiterlesen
Deutsches Eck und Neckarspitz
Ein eher düsterer Text als #Burgenblogger Training
Das sollte eigentlich ein Spotttext auf die Werbung der Metropol-Region Rhein-Neckar werden, die in ihren PR-Filmchen das Rhein-Neckar-Dreieck, die „Neckarspitz“, wie die Mannheimer sagen, immer unterschlägt, ganz im Gegensatz zu Koblenz, wo die Moselmündung als „Deutsches Eck“ prächtigst ausgestattet ist. Überhaupt, dass die Stadt Koblenz an Rhein und Mosel gebaut ist, während Mannheim die Flüsse eher weniger mit einbezieht, fast nur industriell nutzt. Und dann der halb gare Witz, dass man von einer überfluteten Stadt Mannheim noch nie gehört hat. Ein blöder Witz und dann beim Sortieren der eher mäßigen Bilder kam mir ein ganz anderer Zusammenhang.
Kurz vor dem sehr angenehmen Tweetup in Koblenz musste ich natürlich noch zum Deutschen Eck rennen, Tourist spielen, wie schon oft.
Der preußische Protz, der sich da am Deutschen Eck breitmacht, lässt mich aber immer wieder frösteln. Das martialisches Getue, dass sich letztendlich im 1. Weltkrieg niederschlug, dessen 100jähriges ja geradezu gefeiert wird, als hätten die Medien danach gegiert endlich wieder Kriegsgerät darstellen zu können und von Fronten zu berichten.
Das Deutsche Eck ist kein Ort, an dem man sich gerne hinsetzt und Kaffee trinkt. Deutsches Eck und Neckarspitz weiterlesen
Vier kleine Schlösser am Neckar
Ladenburg, Edingen-Neckarhausen, Mannheim-Seckenheim, Ilvesheim.
Ein Beitrag zum #Burgenblogger Training.
Eigentlich wollte ich ja noch einmal zur Starkenburg, aber im Anmarsch bereits war klar: Es ist zu diesig. Wenn ich schon da hoch kraxle, dann will ich auch etwas sehen. Blieben die Bensheimer Burgen oder die Heidelberger. Und dann fiel mir ein, das hab ich ja schon. Ich verlinke das mal und habe die Beiträge als #burgenblogger getaggt. Übrigens wieder ein gutes Beispiel, wie man mit Winzern umgehen kann und über Wein schreiben. Wein in Literatur und Film Teil 1
Und dann hatte ich die Idee! Die kleinen Schlösser am Neckar. Binnen 2 Stunden zu realisieren mit dem Rad. Witzig, dass mir just in dem Augenblick @LetzterHeller einen Link via Twitter schickte, über den Burgenboom am Neckar vom Swr-Fernsehen.
Also dann: Ist das eine Burg?
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