Vorhin, auf der Heimfahrt von Heidelberg, am Lieblings-Radweg halb im Hang, der Bergstraße entlang, der Blick über die Ebene, kaum 200 m üN, die Haardt samt Weinstraße rosa bekitscht, mittig im Dunkel Viernheim und hinten ragt der Mannheimer Fernmeldeturm in den Himmel.
Dahinter, direkt unter der Strahlenburg, (Sie erinnern sich?) in Schriesheim, beginnen die Winzer mit der Lese. Der Vollernter beackert den Müller-Thurgau. „Die Schwarze, de Riesling un de Pinot hänge noch, de Müller war reif, denn packe ma heit“. So der Chef. Nein kein hippes Weingut, keine Erben. Einfach ein Winzer für die Genossenschaft.
Und ja, alkoholische Gärung ist eine der ganz frühen chemischen Prozesse, neben gerben und über Feuer garen, den die Menschheit beherrschte. Die Trauben im Kübel. Wer die romantischen Kiepe und die Rebscheren vermisst melde sich bitte bei den Steilhangwinzern am Mittelrhein und Mosel. :) Doch, ich weiß wovon ich spreche, der Vollernter ist eine Wonne für die Rücken des niederen werktätigen Winzervolks. Der Wein herbstet schon weiterlesen
Kategorie: VRN
Deutsches Eck und Neckarspitz
Ein eher düsterer Text als #Burgenblogger Training
Das sollte eigentlich ein Spotttext auf die Werbung der Metropol-Region Rhein-Neckar werden, die in ihren PR-Filmchen das Rhein-Neckar-Dreieck, die „Neckarspitz“, wie die Mannheimer sagen, immer unterschlägt, ganz im Gegensatz zu Koblenz, wo die Moselmündung als „Deutsches Eck“ prächtigst ausgestattet ist. Überhaupt, dass die Stadt Koblenz an Rhein und Mosel gebaut ist, während Mannheim die Flüsse eher weniger mit einbezieht, fast nur industriell nutzt. Und dann der halb gare Witz, dass man von einer überfluteten Stadt Mannheim noch nie gehört hat. Ein blöder Witz und dann beim Sortieren der eher mäßigen Bilder kam mir ein ganz anderer Zusammenhang.
Kurz vor dem sehr angenehmen Tweetup in Koblenz musste ich natürlich noch zum Deutschen Eck rennen, Tourist spielen, wie schon oft.
Der preußische Protz, der sich da am Deutschen Eck breitmacht, lässt mich aber immer wieder frösteln. Das martialisches Getue, dass sich letztendlich im 1. Weltkrieg niederschlug, dessen 100jähriges ja geradezu gefeiert wird, als hätten die Medien danach gegiert endlich wieder Kriegsgerät darstellen zu können und von Fronten zu berichten.
Das Deutsche Eck ist kein Ort, an dem man sich gerne hinsetzt und Kaffee trinkt. Deutsches Eck und Neckarspitz weiterlesen
Vier kleine Schlösser am Neckar
Ladenburg, Edingen-Neckarhausen, Mannheim-Seckenheim, Ilvesheim.
Ein Beitrag zum #Burgenblogger Training.
Eigentlich wollte ich ja noch einmal zur Starkenburg, aber im Anmarsch bereits war klar: Es ist zu diesig. Wenn ich schon da hoch kraxle, dann will ich auch etwas sehen. Blieben die Bensheimer Burgen oder die Heidelberger. Und dann fiel mir ein, das hab ich ja schon. Ich verlinke das mal und habe die Beiträge als #burgenblogger getaggt. Übrigens wieder ein gutes Beispiel, wie man mit Winzern umgehen kann und über Wein schreiben. Wein in Literatur und Film Teil 1
Und dann hatte ich die Idee! Die kleinen Schlösser am Neckar. Binnen 2 Stunden zu realisieren mit dem Rad. Witzig, dass mir just in dem Augenblick @LetzterHeller einen Link via Twitter schickte, über den Burgenboom am Neckar vom Swr-Fernsehen.
Also dann: Ist das eine Burg?
Vier kleine Schlösser am Neckar weiterlesen
www 2 Weinstraße, Wachenheim, Wachtenburg
Meine Interesse an Wachenheim wurde durch das Weinfest 2.0 geweckt. Das Change Managment war nicht sehr erfolgreich, befürchte ich allerdings.
So war ich also die zwei letzten Jahre in Wachenheim zum Burg- und Weinfest. Und verliebte mich in die Wachtenburg. Der Blick in die Ebene, der Blick auf das, was meine Heimat ist. Grandios. Wachenheim selbst ist ein gutes Beispiel für die Orte an der Weinstraße. Es hat sich erfolgreich dem Verfall entgegen gestemmt, den man doch noch an so manchem Gebäude sieht, zum Verkauf stehend. Der Denkmalschutz ist wohl auch hier oft Hindernis. Ansonsten ist es ein schöner Ort. Ob aber die vielen Auswärtigen, die ihr erkeckliches Geld in der Ebene verdienen sich so gut mit den Winzern vor Ort vertragen? Wohl eher nicht, wie ich wohl weiß. :)
In Wachenheim befinden sich Weingüter von Weltrang, nicht viele kleine Weingüter, eine Genossenschaft und die große Sektkellerei, in deren Schloss ein Denkmal für Dom Pérignon steht :) Man findet Weine zu Preisen um die 4,00 € pro Liter und schon kräftigeren Preisen. Aber ich wollte ja zur Burg hinauf und nehme euch mit.
Verbindung zu Youtube erst nach dem Klick.
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Ein Twitterweg zu den Burgen von Neckarsteinach
Gerade beschlossen. Das Wetter ist mir egal, ich werde morgen die 4 Burgen von http://t.co/8UhjL3ar0g besuchen. Mit der S-Bahn und zu Fuß!
— Michael mikel Bauer (@mikelbower) 26. August 2014
Die Burgen rufen!
— Michael mikel Bauer (@mikelbower) 27. August 2014
4 Burgen, in einer Linie. Die bekamen den Hals nicht voll, die Landschaden von Neckarsteinach. :-) http://t.co/WiZaylVgjN
— Michael mikel Bauer (@mikelbower) 27. August 2014
Heute geht es nicht um einen #Burgenblogger , sondern einen Burgenbligger http://t.co/bMI6VX1Daz #tburg .
— Michael mikel Bauer (@mikelbower) 27. August 2014
Am Radweg landunter an der Steinachmündung. Neckarsteinach #tburg . Winkt @db_uebersee ! http://t.co/ftrWD6pTAJ
— Michael mikel Bauer (@mikelbower) 27. August 2014
www Weinheim Windeck Wachenburg
Ich kann nicht über Weinheim mit seinen zwei Burgen bloggen, ohne dass dies eine mittlere Autobiographie würde, so um die 1000 Normseiten. Ja gut, ein wenig hab ich ja schon geschrieben über das Milliardendorf Weinheim:) Ich habe heute Morgen schon 4 Entwürfe dorthin geschickt, wohin gelöschte Dateien gehen. Die zwei Burgen waren immer da. 37 Jahre lang hingen sie bildlich gesprochen über meinen Arbeitsplätzen. Morgens im Nebel, abends im Scheinwerferlicht, nachts dunkel, oft mit dem Mond streitend. Höre ich das Wort Stadt, dann blitzt Mannheim auf, bei Fluss ist es der Neckar, bei Bach die Weschnitz und bei Burg die Windeck.
Das war schon als Kind so. Die Windeck war minestens zwei mal im Jahr Ausflugsziel. Vielleicht schreibe ich das doch einmal, aber nicht als Blogbeitrag über Burgen. Nur so viel: Weinheim ist eine der schönsten Städte Deutschlands, für mich wenigstens und ja, ich kenne sehr wohl die Weststadt samt Stahlbad. In Weinheim wurde das Schneewittchen geschrieben. Doch. Von einem anderen Grimm. Malerisch in der Landschaft liegt auch Schloss, der Hermannshof, der Exotenwald, der Marktplatz. www Weinheim Windeck Wachenburg weiterlesen
Die Strahlenburg.
Oder warum wir eigentlich lieber unten bleiben.
Die Burgen an der Bergstraße sehen für Ruinen eigentlich gut aus, beherbergen heute Gastronomie und doch sind sie jetzt nicht DER Renner, bei uns Menschen der Ebene. Doch doch, wir schätzen sie, bewundern sie gerne von unten, aber eigentlich überlassen wir die Burgen gerne den Touristen, wie man eigentlich auf’s Heidelberger Schloss nur mit Besuch geht.
Die Strahlenburg. weiterlesen
Blütenrausch
Das Wetter ist natürlich nicht so gut, aber gerade explodiert die Natur und versetzt den Besucher des Weinheimer Hermannshof in einen wahren Blütenrausch. ICH kann das mit dem Handy gar nicht so gut einfangen, aber ihr vielleicht?
Sogar Taschentuch-Bäume gibt es da
und chinesische Glycinien..
Also ab mit Euch! Infos gibt es hier.
Englische Gärten
Englische Gärten
plätschern pfälzsich
für die Gräfin im
Leininger Land
Was babbl isch do?
Rieslingschorle
im Dubbeglas un
zwee Kumbls un
Kerwe war haldas
awwa doch net im
Park, am Schlossplatz
wars, dort wu, dort wu
de Riesling englisch konn
im Gaade wenischtens
65 Joar sinn se nemme
bayrisch, driwwe in de
Palz, prost un jo
Englisch gärten sie,
plätschern im Hochstift
und der Kurpfälzer Ehr.
(nach einem Besuch der Weinkerwe in Dirnstein / Pfalz cum Twittertreffen)
dank an @duesiblog @muskatkeks und ferne Grüße an Albert Keil und Walter Landin aus alten Räuber-Homepagezeiten #hach
Gänsehaut und die Army im Wald. Noch.
Eine junge amerikanische Frau, wahrscheinlich latinischer Abkunft, latscht mit einem Gewehr in der Hand und staubbedeckter Uniform, mit fast perfektem Lidschatten und Lippenstift aufgetragen, missmutig durch den Lampertheimer Wald, das Haar zum Pferdeschwanz gebunden, nur notdürftig vom Stahlhelm bedeckt, wahrscheinlich hatte sie das Geländespiel beim Biwak satt, während ich zutiefst zufrieden nach einer feierabendlichen Radtour an den Altrhein nach Hause mit dem Rad nach Hause fahre.
Nein, es herrscht kein Krieg, nein. Dieser Schießplatz um die Ecke exerzierte wohl schon zu Wehrmachtszeiten. Vor einiger Zeit wurde ich an gleicher Stelle, auf dem Weg zu einer Kreismitgliederversammlung von männlichen Kollegen der Dame dort angehalten, mit vorgehaltener Maschinenpistole, bis mich ein Seargent schreiend befreite, excusing, excusing, Sir, Sir, das ist ein ganz normaler Fahrradweg durch den Wald. Eigentlich eine Normalität hier in der Gegend. Die Army und wir.
Meine Tochter hat ihren Mann als Army-Soldat kennengelernt. Wenn ich nach Mannheim fahre, dann fahre ich kilometerlang an Kasernen vorbei, der PX, den Clubs. Ich war selbst Soldat und kenne die Situation an einem Spätsommertag Pfadfinderspiele mit Gewehr tätigen zu müssen. Buisness as usal. Und doch. Da geht eine Kriegerin. Es ist nie weit weg. Um die Ecke. Die netten Leute, die mit der Waffe in der Hand Kriege führen, dort und dort. Ach, ich urteile nicht. Diese einfache Rechnung zwischen Krieger und Frieder ist zu einfach. Befreier, Friedensbewahrer, Imperialist, brutale Killer. Alles durcheinander. Und doch bekomme ich Gänsehaut, immer wenn nicht nur ein Panzer an mir vorbeifährt, ein Heli die Luft verpestet, Jets schneller schallen, sondern schlicht eine Kriegerin mit ihrem Gewehr durch „meinen“ Wald läuft. Das Fragile schlemmt das Chaos. Nichts ist weit weg. Morgen könnte sie in Lybien schießen müssen, oder wo auch immer. Nichts ist so romantisch wie es ist. Nichts. Unser Leben ruht auf Panzerfäusten. Doch, auch wenn wir es nicht wollen, nicht sehen. Mitten im Wald, dort wo die Brombeeren sich rehen und die Förster die Wälder entsäuern und Maikäfer… 2015 sind sie weg die Amis, ich weiß nicht ob mir das gefällt, sie waren immer da, so lange ich lebe. Hhhmm.