Wittelsbacher, Mithras, Weihnachtsmarkt

Seit Jahren will ich schon in dieses Museum, aber zumeist bin ich in Heidelberg mit dem Rad unterwegs und das Kurpfälzische Museum liegt mitten in der Fußgängerzone. In Heidelberg sind selbst Radparkplätze knapp, also ließ ich es. Wie dumm von mir.

Portal des Kurpfälzischen Museums Heidelberg

Eigentlich wollte ich nur meine Reihe Weihnachtsmarkt und Museum fortsetzen. In Frankfurt war ich ja schon. Ursprünglich hatte ich eine Main-Museums-Reise geplant (Hanau, Aschaffenburg), aber da lockte auch Karlsruhe mit der Cézanne-Ausstellung und die Kunsthalle in Mannheim sollte auch eröffnet werden. Aber ich hatte für weite Ausflüge mit der Bahn keine Lust. Das dauert im immer nach dem Fahrplanwechsel, bis alles läuft. Also setzte ich mich in die Straßenbahn und fuhr eben erst Heidelberg, dann Mannheim an. Die volle Rundfahrt. Ich hatte für Heidelberg zwei Stunden eingeplant. Ich blieb bis mich die Stimme des Museums zum gehen drängte und sah nicht alles! Ich werde wohl mit einer Fachfrau dereinst wiederkommen.

Es begann alles, wie erwartet mit den Wittelsbachern, die ja die „kurfürstliche Pfalzgrafschaft bei Rhein“ von hier und später von Mannheim regierten. Heute noch ist der Chef der Wittelsbacher Ehrenmitglied und den Namen Berndmark Heukemes werde ich noch öfter nennen.

Liste der Ehrenmirglieder des Kurpfälzer Museums.

„Senator e.h. Dr. hc – Prof. Dr. Dr. hc mult“, #pruust, Heidelberg eben. Der Muff von tausend Jahren ist immer noch nicht ganz weg, gell? Im Altbau des Kurpfälzer Museum, im Palais Morass geht es betulich zu.
https://www.instagram.com/p/BcumI4llCWf
Es geht auch gleich los mit der Staatsgalerie der Wittelsbacher. Zuvorderst Carl Phillip mit seinem Hofnarr Perkeo, nachdem die Heidelberger Fasnachts-Gesellschaft benannt ist.
Karl III. Philipp von der Pfalz im Kurpfälzischen Museum. Klick zur Wikipedia

In einem fast weinerlichen Text dazu wird ihm vorgeworfen nach 500 Jahren die Hauptstadt der Pfalz nach Mannheim verlegt zu haben. Er hat auf der grünen Wiese ein Schloss an den Rhein gehauen. Das habe ich ja hier schon aufgeschrieben.
Perkeo, der Hofzwerg im Kurpfälzer Museum. Er soll das Heidelberger Fass ausgesoffen haben…. naja.
Natürlich hängt dort auch Liselotte von der Pfalz. Eine tragische Figur, verheiratet mit dem schwulen Bruder des Sonnenkönigs, deren Ehe von diesem dazu benutzt wurde im Pfälzer Erbfolgekrieg fast die gesamte Großregion in Schutt und Asche zu legen. Die Ruine das Heidelberger Schlosses kündet heute noch davon, ich berichtete.
Liselotte von der Pfalz im Kurpfälzischen Museum

Es ist vollgestopft, dieses Museum im alten Teil, Bild hängt an Bild, Möbelstudien aus verschiedenen Zeiten, jede Menge Porzellan aus dem linksrheinisch-kurpfälzischen Frankenthal, Gläser, Bilder von Carl Theodor, dem letzten Kurfürst der Pfalz (er musste nach München wechseln, wie heute die Fußballer aus dem nahen Hoffenheim) in allen Lebenslagen, als Kind, bei der Jagd etcpp. Dazwischen gequetscht zeitgenössische Kunst. Ein wildes Durcheinander mit schlechter Beschreibung auf Tafeln und mit antiker Kommunikation.
Texttafel im Kurpfälzer Museum. Keine Wandtexte dort. Da wäre auch kein Platz dafür.

Kommunikation im „alten Teil des Kurpfälzer Museums“

Alles gar prächtig im Kurpfälzer Museum.
Die Sonderausstellung lies ich aus.
Ja, alles gar prächtig, aber da gehört durchgelüftet. Denn die Heidelberger können das besser. Hinter dem Park im neuen Anbau der Kunstverein, den ich auch noch nie besuchte, die Archäologische Abteilung. Aber hallo! Ich nahm sie im Galopp. Sie ist vergleichsweise riesig und mit allem und scharfen musealem Können kuratiert. Da steckte wohl jener Berndmark Heukemes dahinter. Wo hat der gewohnt? Im Lobdengaumuseum in Ladenburg? Das hat er auch aufgebaut und ich Depp war da erst einmal flüchtig drin, als Bauernmuseum im Gedächtnis behalten, hunderte Mal dran vorbei gelatscht. Mir war kalt nach einer Sommerradfahrt. Das hat sich geändert. Ich werde berichten!
Mithräum im Kurpfälzischen Museum

Da hat der Herr Heukemes aber geschickt zwischen Ladenburg und Heidelberg hin und her geschoben. Das Original hängt in Ladenburg, wie die Jupitersäule auch. Ja Heidelberg birgt riesige römische Funde! Ist alt, nicht nur auf das sichtbare Mittelalter beschränkt. Sehr alt!
Der Homo erectus heidelbergensis. Replik des Fundes aus Mauer im Kurpfälzischen Museum (Klick zu Wiki)

Interessant gestaltet. Neben Artefakten aus Heidelberg auch viel Wissen verdeutlicht zum Beispiel durch bunt bemalte Repliken vs. Original. Die antike Welt war bunt, nicht so marmorn wie heute zu sehen.
Alt und neu. Grabstein im Kurpfälzischen Museum

Alle Texte versehen mit QR-Code, nur Schade dass es im Keller kein Netz gab. Hei, die hatten wLan. Bemerkte ich erst beim ‚rausgehen. Leute eure Website gehört auch überarbeitet, so was sollte dort stehen! Und Social-Media nur auf Facebook. Also ich kenne da Leute im Dezernat 16, die so was können…
Aber sonst ist das Top dort! Ich werde öfter kommen. Im Sommer, Radparkplatz suchen. Der Hektik der Plöck und der Hauptstraße entfliehen. Und gucken ob von der „UNESCO City of Literature“ Heidelberg dort auch etwas zu finden ist. Wie gesagt, ich werde wiederkommen und euch berichten. Dann der Weihnachtsmarkt, eigentlich die Märkte. Weihnachtsmärkte leben ja vor allem von der Kulisse und die hat Heidelberg!
Winterwäldchen Heidelberg, einer der 3 Weihnachtsmärkte unter der Schlossruine

Mein Lieblingsort immer wieder. Die Akademie der Wissenschaften zugeknallt mit der Eisbahn des Weihnachtsmarktes.
Eisbahn auf dem Weihnachtsmarkt Heidelberg

Natürlich gab es Winzerglühwein, einen besonderen!

Zum Abschluss ein Instagram mit Animation vor der Schlosskulisse..
https://www.instagram.com/p/Bcu02ziFJHr

Mannheim wartete! Siehe hier: „Kubus zum Quadrat #kuma_bepart“

Man liest sich!

3 Gedanken zu „Wittelsbacher, Mithras, Weihnachtsmarkt“

    1. Aber ja! Melde dich einfach. Aber warte ab, was ich zum Lobdengaumuseum in Ladenburg bloggen werde. Obwohl zum radeln zu kalt ist. :) Oder Speyer? Der Weihnachtsmarkt vor dem Dom geht bis zum 6.1. und das Museum hat eine Richard Löwenherz Ausstellung, hab ich noch nicht gesehen. Geht mit der S-Bahn ganz gut. http://www.museum.speyer.de/startseite/

      1. Speyer ist doch ganz schön weit: 1 h 50 Minuten mit der S-Bahn. Die fährt ja über Mannheim, also fast den längstmöglichen Weg. Aber interessieren würd er mich schon, der Richard.

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