Ich hatte es ja angekündigt!
Ein Park hinter einem Schlösschen in einer kleinen Ortschaft am Neckar, Edingen-Neckarhausen, genau in der Hälfte zwischen Heidelberg und Mannheim, direkt gegenüber der alten römischen Garnisonsstadt Ladenburg. Erholsam, geruhsam, wohl gepflegt. Und doch erzählt der Park von einer wilden Zeit. Als in Frankreich die Revolution ausbrach und Napoleon Europa neu gestaltete. In den deutschen Theatern herrschte der Sturm und Drang, in Wien war man klassisch.
1778 verlegte der Mannheimer Kurfürst seine Residenz nach München, samt Hofstaat, mit allem, außer dem Theater, das schenkte er den Mannheimern als Nationaltheater, damit der Herr Schiller räubern konnte und es heute noch Schillertage gibt.
Damit aber daheim in der Kurpfalz und droben in Düsseldorf alles palletti blieb, übergab der Karl seinem alten Kumpel Franz Albert Leopold von Oberndorff die oberste Leitung. Der Arme wurde dann auch noch verhaftet, weil er Mannheim in einem dieser Koalitionskriege den Franzosen kampflos übergab. Zwischendurch kaufte er sich aber ein eigenes Schlösschen, das Mannheimer war ihm wohl zu groß, genau, in Neckarhausen. Weil er aber auch der Chef des Herrn Sckell war, ließ er sich einen Plan machen für einen englischen Garten, den dann sein Neffe wirklich anlegen ließ. Somit ist dieser Park, so 12 km von hier, ein kleiner Bruder der Münchner Gärten, und von Schwetzingen. Weißblaue Herrlichkeit am Neckar, wittelsbachische, nicht bayrische. Schade, dass der Park heutzutage geschrumpft ist, er ging wohl sintemals bis hinunter zum Neckar … . Es gibt ja noch mehr Gärten aus Plänen des Herrn Sckell in Fahrradreichweite. Auch eines von einem anderen Minister und Intendanten des Karl Theodor!
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Durch den Herbstwald die 8 km nach Lampertheim, nein keine Bilder vom bunten Laub, das sieht da so aus, wie überall.
Peter schickte Lisa einen Link via WhatsApp. Via Twitter DM ging das ja nicht mehr. „Guck ‚mal da hat einer eine Storify zu dem Thema gebastelt. Drachen in Worms. Drachen am Rhein.“ Sie hatten sich kennengelernt bei einem der üblichen Memes, als wieder einmal „Kevin und Schantalle“ durch das Netz getrieben wurde. Sie hatten sich geoutet, genauso zu heißen, aber wegen diesen Dummheiten, die sie wegen nichts als dem Namen als Unterschichtenproleten per Se brandmarkten, doch lieber zu ihren Zweitnamen Zuflucht ergriffen hätten. Irgendwann klinkten sie sich aus der Dummdebatte, die via Twitter, Facebook und auf diversen Tumbrls lief, einfach aus. So begann dann eine typische Internet-Sache. Bilder wurden ausgetauscht, geWhatsApped, geDemmt, gechattet auf Facebook. Im Augenblick waren sie beim Telefonieren angelangt. Man fand sich sympathisch, ein Treffen lag in der Luft. Sie hatten beide die Drachen gesehen.
Eigentlich war ich nur einkaufen. Hygiensiches für die Trier-Reise übermorgen, aber meine neuen Schuheinlagen vom Ortopädiehaus waren auch abzuholen. Die lasse ich gerne in Weinheim fertigen. Mein Arbeitgeber-in-Altersteilzeit hieß mich dort die Sicherheitsschuhe mit Einlagen zu versehen und ich fand das Ergebnis samt Service gut. Aber solche Sohlen wollen getestet und eingelaufen sein. Also, kein Rad heute, sondern ein Bummel durch Weinheim. Kein Ausflug, nur ein Spaziergang, durch die Stadt in der ich 37 Jahre arbeitete. Die Weinheim-Gallerie, ein dieser, äh, modernen Malls mit dem Drogisten innendrin erspare ich uns. Aber dann.

„Deichsanierung der Rhein-Flügeldeiche rechts der Weschnitz (WDR)“



