In Nassau du kunnst

Ein herrlich entspannter, lauer, schwüler Nachmittag in Wiesbaden-Biebrich, während zu Hause die Wetter tobten und mal wieder leichte Wasser im Keller schaukelten. Die Nachbarn hatten das im Griff, wie ich feststellte. Danke.
Ich war ja schon öfter im Park des Herrn Sckell und hatte wieder einmal Sehnsucht nach den Weiten, die nicht mehr gelbten, sondern nun ja wieder grünten, am Rhein. Eine Art Festival geb es da.

Klick zur Website von Poesie im Park, Wiesbaden-Biebrich

Den Tipp hatte ich auf der Minipresse in Mainz erhalten. Am Vatertag. Btw. tatsächlich werden die Züge wohl voller mit dem D-Ticket. Dass aber auch die Fussballer das nutzen. Also nee. Bei der Heimfahrt war alles verstopft, die Dortmunder Fans, Pokal bei Schott Mainz. Egal.
Also hab ich alles gemacht da, nee fummeln +70 ist nicht so, nun ja, aber sonst ja. Keine großen Vorträge, keine Erklärungen obwohl das alles sehr durchdacht war. Luftig-leicht, gehaltvoll. Keine Hinweise zu Beuys auf dem Schild im Beitragsbild. Die Kinder einfach machen lassen.
Aktion „Soziale Plastik“ im Schlosspark Wiesbaden während des Festivals „Poesie_im_Park“
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FUNeral rheinisch

tl;dr Ich war in Linz am Rhein im dortigen Kunstverein zur Ausstellung
Désirée Wickler
ELDORADO – Ein Totentanz
03.06. – 25.06.2023

Deutschlandticket. In diesen wohl jetzt typisch deutschen grasgelben, flirrenden Sommern gedachte ich Désirées Eldorado endlich anzusehen. Verpasst in ihrem Herkunftsland Luxemburg, verpasst in Aschaffenburg. Jetzt also in ihrem Wohn- und Arbeitsort. War ich noch nie. Wie gewohnt linksrheinisch hoch, der Andrang hielt sich in Grenzen. Heim dann rechtsrheinisch, unter der Loreley vorbei, durch den Rheingau nach Frankfurt. Hhm. Zwei Landeshauptstädte, unzählige Weinorte, unzählige Verkehrsverbünde die mit Rhein- beginnen. Von Rheinkilometer 420 bei Mannheim zu Rheinkilometer 629 in Linz. Neckar, Main, Nahe, Mosel, Lahn, Ahr, was weiß ich wieviele Nebenflüsse münden sehen, alle beweint. Ich hatte Angst bestreikt zu werden, deshalb fuhr ich gleich, Désirée hatte Termine, schade.
Dann Linz. Hübsch. Fachwerkstädtchen.

Linz Januar 2022
Von Wikhnsj – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=114433823

Angeboten: Rheinischer Sauerbraten, Pfälzer Saumagen ???? und Flammkuchen mit Spargel. „Himmel un Ääd“ traute ich mich nicht.
Dann die Ausstellung. Bilder kannte ich. Aber die Orginle waren beeindruckend. Zuerst dachte ich die Werke in meine Lieblingskreuzgänge hinein. Das war es nicht. Sie hingen hier genau richtig. Ein großer Saal, große Schaufenster, wahrscheinlich ein ehemaliger Discounter. Umgewandelt. Verkünstelt. Verkunstet.
Kunstverein Linz
Ausstellung
„Eldorado – ein Totentanz“ von Désirée Wickler
Juni 2023
Hängt gut dort.
Lichtdurchflutet. Als ob es Angebote im „Sale“ wären. Gewöhnliche Waren für Touristen und Andersgläubige. Fast Sakral, fast. In den Kleinstädtischen Alltag hineingeworfen. Und doch große Kunst. Doch, doch. Oder?
„Fast food“ In der Ausstellung „Eldorado – ein Totentanz“ von Désirée Wickler „

Wie in fast allen Arbeiten hier das Geschwungene, Große konterkariert durch Symbole im „Außenrum“. Über allem schwebt der Geist. (Die Tauben auf dem Markt draußen gurrten). Ich dachte an die „Arschkarte“. Ein Schweinchen, schön eingeteilt, die Dose zu „Atlanta rot“. Soll man lachen oder weinen?

Ich ging langsam durch die Ausstellung. In den Plattenläden hieß das Konzept-Album, was ich sah. Eine Geschichte, ein Theaterstück. Eine Art „Mackie Messer“. Eine Kulisse für einen „Jedermann“. Sogar eine „Buhlschaft“ fand ich (für mich).

Ich weiß nicht genau den Titel, aber das Werk hing in:
„Eldorado – ein Totentanz“ von Désirée Wickler
Kunstverein Linz 2023

Auch hier die sakrale Andeutung. Die Begattung des Todes. Nein, kein Salzburg. Linz am Rhein, nicht an der Donau mit Torte.

Ich kicherte. FUNeral. Fast hätte ich getanzt. Obwohl es doch ernst ist. Oder doch nicht?

Ich weiß nicht genau den Titel (2), aber das Werk hing in:
„Eldorado – ein Totentanz“ von Désirée Wickler
Kunstverein Linz 2023
Für mich hieß es „FUNeral“

Ich wohne übrigens über einem Bestattungsinstitut, bin gespannt, wann es aufhört „FUNeral“ für mich zu heißen.

Viele Totentänze sah ich und wusste nicht, ob ich weinen oder lachen sollte.
Beeindruckt ich bin. Sehr. Nein Darth Vader, geh weg. Das ist nicht für den Salon des Imperators auf dem Todesstern.

Den Text zu „Eldorado“ von EE Poe gibt es hier.

Ich wollte fast Lyrik schreiben dazu, aber im Hintergrund wisperte schon Sophie Reyer aus kleinen Lautsprechern. Texte gibt es auf der Webside von Désirée Wickler. SEHR gut das. „Tod ein Kick im / Tal der Schatten reiten bis…“ Hach.

Sommerkunst

Beitragsbild: „…into the peripheral, reflecting“ von Vera Kox. Skulpturen-Triennale Bingen/Rhein 2023.
Ich stand eine ganze Weile vor dem Werk. Sinnierte und fand das gut. Zerfließender Bodenbelag vor der Kulisse der Burg Ehrenfels, dem Eingang zum Mittelrheintal und den Schiffsche-Bootsche, die nach Rüdesheim und der Loreley fahren. Es war noch angenehm, bevor die Sonne brezelte. Es wird wohl wieder ein grasgelber Sommer werden. Ich war wieder in Bingen. Wisst ihr noch?

529 Bingen und die Kultur in den Gärten


Wie gesagt ich bin ja nicht mehr in den Socials. Deshalb werde ich von etwas so altmodischen wie einem Plakat überrascht. Im Mannheimer Hauptbahnhof irgendwo.

AHA! Kenn ich doch, muss ich hin, bevor sie wieder streiken.

Fenster zum Mensch, Skulpturen in Ingelheim


Wie gewohnt von Artefakt betreut. Da gibt es dann auch Bilder und Texte zur Ausstellung.
Wo sollte ich mittagen und so fort? Dann fiel mir das Rheinufer in Bingen ein und ja, da gab es ja die Skulpturen-Triennale. Prima. Früh unterwegs, bis mittag Kultur, am Rhein, von der Germania beobachtet, drüben auf der heimatlichen Seite, der hessischen. Leichter Wind. Angenehm. Die Meute will nur Schiffchen fahren. Hildegard von Bingen war nicht anwesend.

Bogomir Ecker
„Baum #133“
Skulpturen-Triennale Bingen 2023

Es gibt dort noch viel mehr zu sehen. Ich werde nochmal hinfahren. Schlendern, gucken. Das Deutschland-Ticket ist für mich zuvörderst ein Kunstticket. Ich liebe es am Wasser zu speisen.
New Riverside Bingen.
Mit Niederwalddenkmal.
Man beachte den neuen Hut! Neu für mich: Alkfreies Pils kann man heutzutage trinken.

Dann ging es nach Ingelheim. Kirchner. Oft gesehen. Hhm.
Altes Rathaus Ingelheim

Es war sehr gut besucht. Viele, viele Kunstkenner, die lauthals ihr Wissen an die Begleitung weitergaben. Viele Schwarz-Weiß-Werke. Viele Arbeiten aus Privatbesitz. Und ein Schild: „Lichtempfindliche Werke, daher höchstens 50 Lux.“ Es ging nicht an mich. Ich fand das wirklich zu dunkel. Am Bushäuschen bemerkte ich erst, dass ich noch die Sonnenbrille trug. Ich werde alt. Shit happens. Ich floh. Kaffee gab es dann auf der Fahrt erst in Mainz, paar Meter laufen, einkaufen. Dom-Café. Die haben selbstgemachtes Konditoren-Eis. Der Bischof war nicht da.
Was las ich dann heute morgen in der Rheinpfalz? Ich durchforste die Zeitungen der benachbarten Großstädte, Ludwigshafen und Heidelberg und des Bergsträßer Anzeiger. Die Titel nur, meist.
Screenshot der Rheinpfalz, 2023.
„Eine Kunstreise zu neuen Ufern“ 116.2023

„Eine Autostunde von der Pfalz entfernt“ schreibt da Marcus Clauer. „Autostunde“, hhm. 2023 DIE Entfernungsangabe. Was sonst im Artikel steht weiß ich nicht. Da sei die Bezahlschranke vor. Trotzdem finde ich das witzig. Gleichzeitig und die Presse!

Hauptstraße 6 und Kunst in der Baumschule

tldr;
Ich war bei der Ausstellung „Skulptur und Plastik“ – Fünf Künstler zeigen ihre Werke – des Kunstvereins Ladenburg zum 10-jährigen Jubiläum.
Eine komplette Darstellung der Ausstellung seht ihr auf dem Kunstblog-Mannheim. Das scheint wohl auch die Laudatio der Eröffnung gewesen zu sein. Könnte ich nicht besser. Also hier entlang:

10 Jahre Kunstverein Ladenburg: Ulrike Gölner, Jürgen Heinz, Hans-Michael Kissel, Gabriele Köbler, Stefanie Welk


Die Ausstellung ist noch bis zum 30.04.2022 geöffnet. Die Ausstellungen!
Die Links zu den einzelnen KünstlerInnen setze ich am Ende des Blogposts. Das ist eine besondere Sache, ehrlich, die Digitalisierung schreitet voran! Mit Insta und Youtube.
Dagmar hat auch schon gebloggt.

Das Beitragsbild zeigt den Schornstein der Baumschule Huben. Doch, doch, den Schornstein, was auch immer das einmal war. Daneben die „Betonbüste“ „Amazone“ von Gabriele Köbler. Ich rätsle heute noch, wem die Frau ähnelt. Stellen wir uns die Dame als römische Amazone vor, dann wird Ladenburg als Industrie- und Römerstadt gut beschrieben.
Das also wäre es dann eigentlich.
Aber ich wählte das Ausflugsblog und beschreibe eigentlich mehr das  Gedankenschweifen. Alla dann un alla hopp. (der ist nicht gemeint).

Auf einmal gibt es wieder neue Ausstellungen etc. Man kommt gar nicht hinterher, schon gar nicht mit bloggen etc.

Mit dem Rad morgens schon unterwegs sein, ist noch eine Herausforderung; mit 70 darf man ob der 9 km schonmal stöhnen. Also Jacke, Wollmütze, Handschuhe und zurück im Hemd. Die Öffnungszeiten in der Stadt von 11:00 bis 12:30 und beim Pflanzenhändler bis Kassenschluss, sind toll gewählt, für uns Rentner. Gemächliche Anfahrt, Mittagspause in den Gaststätten am Marktplatz. (Historisch, natürlich.) Dann hinaus über die Felder. Hauptstraße 6 und Kunst in der Baumschule weiterlesen

#garteneinsichten – Ach, der Protz in der Pfalz

tl:dr
Ich war in Ludwigshafen und lief durch den Garten (Artikel im Kulturmagazin Metropolregion) des Wilhelm-Hack-Museum
(Anmerkung: Ich liebe die Pfalz -ihre Sprache – ihre Menschen, ich liebe Speyer, ich liebe das Wilhelm-Hack-Museum. Aber ohne feine, ächem, Ironie geht das nicht.)

Die Salier waren Pfälzer. Doch. Ihre Hauptpfalz (sic!) stand in Speyer. Nichts ist pfälzischer. Dort haben sie sich ein Grabkapellchen gebaut. Ich berichtete.

Dom zu Speyer – St. Maria und
St. Stephan (Klick ins Bild zum Domführer. (PDF))
#garteneinsichten – Ach, der Protz in der Pfalz weiterlesen

Wo der Porree tanzt und leere Bunker gähnen

Langsam wird es wieder besser mit meiner Beweglichkeit und zum ersten mal nahm ich mir wieder 15 km einfach mit dem Rad vor. Ich wollte den Pfingstrosengarten in Lorsch sehen. Nicht nur für die #Garteneinsichten, auch ganz alleine für mich. Aber ich war erwartungsgemäß zu spät dran. Die Hitze, ihr wisst schon.


Ich schrieb das schon 2017, da war ich zu früh dran.
Seit 2014 gibt es hier einen Pfingstrosengarten. Übrigens geht das auch auf das Medizinbuch zurück! Die Päonien wurden zunächst als Heilpflanze angebaut. Dieses Jahr blühten noch nicht alle Pfingstrosen, aber viele! Die Lollipop auch noch nicht. Sehr seltsame Namen tragen die Pflanzen, manchmal. :)
Ich erstelle hier einfach eine Gallerie für Euch. Es war mir ein Vergnügen!

Das mit der Anfahrt und den Bunkern schreibe ich später, nach dem Blümchenteil.

Unterwegs bereits beschloss ich den Besuch des Freilichtlabors Lauresham zu verschieben. Gehört mit zum Weltkulturerbe. Ich wollte dieses mal erfahren, was es über die Erforschung der Pflanzen zu erzählen gibt, aus dem Lorscher Arzneibuch.Das ist jetzt auch UNESCO-Weltdokumentenerbe. Die Weltkultur stark ist in Lorsch und Bamberg.
Da warte ich, bis ich endlich doppelt geimpft bin. Ist ja nicht mehr lange hin. Wo der Porree tanzt und leere Bunker gähnen weiterlesen

Ein Kurpfälzer in Bayern, nicht der Hansi, der Max ist gemeint.

Zum Titelbild aus dem Online-Katalog der Pinakotheken:
( CC BY-SA 4.0 ) Joseph Karl Stieler, König Max I. Joseph im Krönungsornat, 1822, Bayerische Staatsgemäldesammlungen – Alte Pinakothek München, URL: https://www.sammlung.pinakothek.de/de/artwork/01G1yQnGkE (Zuletzt aktualisiert am 03.03.2021)

Nein, nicht unser aller Bundes-Hansi ist gemeint, der ist ja auch wieder weg, von den Bayern und wohnt wohl wieder zu Hause in Bammental im Neckar-Odenwaldkreis, an der schönen Elsenz. Obwohl ich mich beömmeln könnte, was da auf einmal über ihn geschrieben wird, weil es ja halt noch nix neues gibt, als Bundes-Hansi und immer nur vom bayrischen Triple kann man ja auch nicht schreiben, sogar der BSC Mückenloch, als sein Heimatverein, wird immer wieder erwähnt, in den Gazetten.
Betrachtet man Bammental“>Bammental auf Wikipedia, sieht man das Wappen verziert mit den blau-weißen Rauten. Nein, das wurde der Gemeinde nicht von den Fußball-Granden in München verliehen, sondern das sind die weiß-blauen Rauten der Wittelsbacher, die nicht nur in Bayern herrschten, sondern auch in der (Kur-)Pfalz im nahen Heiderberg und allem was den Pfalzgrafen zu Rhein sonst alles zu eigen war. Soweit so gut.
Nun gibt es zum heutigen Tag eine Zusammenarbeit der Schlösserverwaltugen von Bayern und Badenwürttemberg eine länderübergreifende Zusammenarbeit in den sozialen Netzwerken. (Hört, hört! Gibt es viel zu Selten, solche Museen-Zusammenarbeiten!)
Der ersteste König von Bayern feiert heute seinen Geburtstag. Maximilian I. Maria Michael Johann Baptist Franz de Paula Joseph Kaspar Ignatius Nepomuk (* 27. Mai 1756 in Schwetzingen bei Mannheim).
Mithin geboren in einem Schloss, dem ein Sckell-Park zugeordnet ist, ich berichtete und in Nymphenburg starb, dessen Park auch von Sckell geordnet wurde, wo die Kulturkonsorten mit der Schlösserverwaltung einen Tweetwalk veranstalteten, den ich aus Schwetzingen begleitete.
Die Baden-Württemberger, die heute die Kurpfalz verwalten erinnerten an Max auf Twitter.
https://twitter.com/Schloesser_BaWu/status/1397841193241923584

Die Bayern waren auf Instagram zu Gange.

Dann herzlichen Glückwunsch und uns allen wünsche ich, dass dieses Virus endlich in der Hölle schmoren möge und ich endlich meine Sckell-Reihe in München vollenden könnte. All die Brüder des Englischen Garten.

Umweg

Banal. tl;dr: Ich fuhr gestern durch die Gegend nach Hause. Fingerübung. Eigentlich eine Notiz an mich.

Bild oben: Der Rhein, geknipst aus der Nibelungenbahn, R63, nach Worms.

Ich hatte den Blues. Wieder steigende Corona-Zahlen. Kreislauf. Die angepeilten Kultur-Dinge in weite Ferne gerückt, weil in der Bahn scheinbar die Masken unstetig getragen werden.
Langsam kam der Trotz in meine splendid Isolation. Ich beschloss FFP3-Masken zu erstehen und trotzdem zu fahren. Bingen, Ingelheim, Karlsruhe warteten. Keine FFP3 in Viernheim zu bekommen. Keine Lust schon wieder zu bestellen. Also ab in die große Stadt. Und siehe da in der 5 nach Mannheim hatten alle die Maske auf. Gut, es sind Ferien, die Bahn schwach besetzt. Trotzdem. In den Planken, Einkaufsmeile, dann empörte Gespräche. Die RNV, die Straßenbahnfirma hatte mit Polizei kontrolliert und Strafe kassiert. Scheint zu wirken. Meine Laune stieg. Nur in zich Apotheken u.a. keine FFP3 zu bekommen. Lieferschwierigkeiten. Man wird sehen. Trage ich halt voererst weiter meine Masken aus der Pfalz, von den ehemaligen Kollegen gefertigt, da weiß man, was man hat. Gefertigt in der Stadt des Kaisers Barbarossa! So 70 kam weg, Außenstelle von Weinheim.
Nein, ich schreibe jetzt nicht geschichtsträchtig, Geschichte gibt es seit dem Urknall überall.
Ein Eis weiter die Botschaft: Die 5 nach Hause fällt aus. Zu was habe ich die Karte ab 60?
Nehmen wir die S6 nach Weinheim und dann die 5 von hinten. Ist eine Rundfahrt. In der Bahn tatsächlich alle im Waggon mit Nase+Mund geschüzt. Zufall oder die Nachricht mit den 50 € aus Berlin?
Ein Blick auf den Navigator zeigt: Auf der Teilstrecke Oberleitungsschaden. Mist, das dürfte dauern. Laufen geht nicht schreit das Knie und das Kreuz. Taxi für die 8 km?
Nein! Rentner haben mehr Zeit als Geld. Warmes Augustlicht im baldigen Herbstbeginn. Noch einmal Sommer. Fahrrad geht ja auch schon lange nicht. Also ein Umweg, den kein Navigator anzeigt. Die s6 fährt bis Bensheim. Von dort geht ein Dieselbähnchen, die Nibelungenbahn, R63, nach Worms, quer durch das Südhessische Ried. Dort wartet ein Bus, Linie 642, nach Hause. Durch eben dieses Ried.

LA – Spargel, Kanu-Polo und Biedensand


Ein gewaltiger Umweg und doch: eine Reise, als ob Urlaub wäre. Keine bimmelnden Kühe, keine klare Seen, aber! Wieder einmal fast eine #schlössersafari mit Benefiz. Keine Touristika.

Die Starkenburg in Heppenheim, zwischen Weinheim und Bensheim aus der S6 geknipst.

Passiert außerdem:
Das Baraockschloss Mannheim, die Strahlenburg, die Weinheimer Burgen, Schloss Auerbach, Neuschloss, Jagdschloss in Lampertheim-Hüttenfeld.
Gekreuzt: Der Rhein, siehe Beitragsbild. Der Neckar. Die Weschnitz.

Durch drei Bundesländer Hessen-BaWü-RLP.
Drei Weinanbaugebiete: Badische Bergstraße, Hessische Bergstraße, Rheinhessen/Wonnegau. Zwischen durch ein abgetackeltes AKW, einmal Weltkulturerbe, ein Kaiserdom.
War schön zu sehen, dass noch alles da ist. Das sind ja hoffentlich irgendwann wieder Radtouren.
Nach Hause dann in der Gemüsestadt Lampertheim die Asparaguswälder. Wieder nicht alles abgeerntet von den Untertanen der Spargelkönigin. Der Halbmond scheint gnädig.

dav
Keine riesigen Entfernungen. Aus Worms waren es nur 26 km.
Geschätzte Einwohner am Weg: Zwischen 500000 und 600000 Menschen.
Keine Touristik? Aber hallo. Ist ja alles nur daheim. Übrigens nur der nördliche Teil der Region. Gen Süden wartet noch ein abgetackeltes AKW, riesige Chemiefabriken, noch ein Welterbe-Kaiserdom, Touristen-Ruinen für Amis und Japaner.
Kann man kein Urlaub machen, daheim. Es muss Malle sein, oder?

Virtuell und weltweit, die #schlössersafari

Da saßen wir, wer* auch immer noch und trotzten heimlich diesem Virus, verfl… äh sorry, doch soll es sein. Viele kleine Instagrammer, hey nicht schubsen, großartige, und waren traurig, weil auch diese Ausstellung nicht stattfinden konnte. Auch die Mauern der dicksten Burgen, die einst Kanonen trotzten, wurden… Nein das geht auch ohne Drama, mikel. Also. Die Ausstellung #schlössersafari ging virtuell, online. Was hätten wir eigentlich lieber … Nix da, das geht auch so.


Ok. Ich als Schorle-Pälzer mit dabei. :)
Gut! Auf Instagram lässt sich nicht wirklich feiern, also alberten vernissagten wir morgens auf Twitter umher.


Es ist btw. wirklich cool. Professionell erstellt und reagiert auf die Schließung, wegen diesem, äh, teuflischen Virus. Ins Netz gezogen und wisst ihr was? Das ist wirklich komisch eigentlich, wenn es nicht so ernst wäre. Eine Ausstellung, hinter dicken Mauern in einer Burg geplant, mit analogisierten Bildern von Burgen, zum betrachten, wie es Museen nun einmal weltweit so machen und dann kommt dieser Virus und das Analogisierte wird wieder digital. Das Netz grinst und tanzt mit uns auf den Servern.
Ok. Guckt Euch in der Ausstellung um und das „Insta ist stark in Euch, die Macht, äh, macht einfach weiter, trotz diesem verfluchten, sagen wir es ruhig. Hat mir gefallen Teil zu sein.
Ab zur Ausstellung. Marlene erklärt dort alles.

Schlössersafari

Basiliken pilgern oder so?

Still war es hier im Blog. Letzter Eintrag im April. Beschäftigt mit 3 Literaturprojekten, die mir aber immer wieder zerrinnen. Da ist wohl deshalb eine gewisse Unlust zu bloggen. Natürlich war ich auch im letzten Vierteljahr unterwegs, aber oft einfach kleine Ausflüge mit dem Rad, die ich hier schon beschrieben hatte. Meistens reichte es aber nur für Instagramposts. Guckt hier:

Screenshot Instagram mit meinen Beiträgen. Klick geht zu Instagram, siehe Datenschutzerklärung.

Das Beitragsbild zeigt die Magdalenenkapelle in Mannheim-Straßenheim. Hhm. So 2-3 km von diesem Schreibtisch entfernt. Die älteste Kirche Mannheims. Einfach mal wieder geknipst auf meinem Weg zu den Meditationen, Sinnierungen und Lesungen an den Vogelstangseen. Was soll ich da bloggen? Oder doch? Kommt gleich was dazu.
Vorher noch für das Protokoll hier.
Ich war natürlich auch im Museum in Karlsruhe.

Museumsnutzer


Und bei den Schillertagen in Mannheim.

Daran erkenn ich meine Pappenheimer


Obwohl irgendwie mein Knie mich erinnerte nicht zu viel auf einmal zu machen, nach diesen Aktivitäten.

Denken, Pressen, Gartenschau


Es dauerte fast 2 Monate und Akkupunktur, bis es wieder gelenkiger wurde.
Die Temperaturen sind wieder angenehm. Wohin also jetzt? Gestern spät abends dann auf Twitter ein Hinweis der Landlebenbloggerin
„Rittersbach: Ein Hauch von Weltkulturerbe“. Eine der ältesten Kirchen Deutschlands steht mitten im Odenwald. Auf halber Strecke zwischen Mosbach und Buchen, im Dörfchen Rittersbach an der Elz.“
Wie bitte? In einem Deutsch-Blog. Pilgern im Klartext. Ein Blog aus Heidelberg. Ich las da schon einmal, von Damen auf Twitter erwähnt, wegen der „Heidelberger Frauenwallfahrten“.
Interessierte mich naturgemäß eigentlich nicht. Überhaupt! Deutsch-Blog. Aber dieser Artikel faszinierte mich. Da hat also irgendwer Fresken auf der Reichenau abgepaust, ließ eine Kirche bauen und die Fresken dort hinein kopieren. Sofort stieß mir auf dass die Kirche als Sandsteinbasilika bezeichnet wurde. Bis mir dämmerte, dass mein längst verdunkelter katholischer Hintergrund schwand, demnach eine Basilika vom Vatikan benannt sein muss. Quatsch, das ist ein Baustil. Ich betrachtete das Blog näher und fand zuerst heraus, dass ihn Frau Deutsch pflegt, mitten in der Altstadt. Ich empfand das Blog sofort als Kleinod. Schon allein das Blogbild. Die Statue des Jakobsweg-Pilgers aus Speyer. Siehe hier.

Screenshot von „Deutschblog unterwegs.“

Speyer!

Elysium hauchte Europa

Hatte ich nicht auch schon etwas vom Pilgern geschrieben?

Sternenwege nach Europa

Fasziniert las ich mich durch das Blog. Eine Fülle von Geschichten von Kirchen, aber nicht nur, sondern in die lokalen Gegebenheiten eingebettet. Auch Kirchen, die noch nicht so alt sind. Neo-Gothik, Neu-Romantik. Warum eigentlich nicht? Ich wäre nie auf die Idee gekommen in Weinheim St. Peter oder die Laurentiuskirche zu bebloggen. Natürlich war ich da schon drin, als Gottesdienstteilnehmer. Kommunion, Konformation. Vielleicht sollte ich mich in diesem Sinne solchen Kirchen nähern. Auch und gerade mit dem Bewusstsein, dass viele Kirchen nicht mehr gebraucht werden, weil die Gemeinden schrumpfen. Was tun damit? Nicht nur die Großen Gebirge beschreiben. Mal sehen. #kirchensafari, wie derbaum in seinem Blog? Pilgern, ohne Religion, wohin?
Vielleicht so?

Balthasar Neumann in der Kurpfalz.


Auf jeden Fall muss ich wieder einmal zur „Schwarzen Madonna“ nach Leutershausen. Von meinem Elternhus konnte man da früher die 6 km hingucken.

Screenshot von Deutsch-Blog unterwegs. Klick zum Artikel.

Zweimal im Jahr gab es zwei Wallfahrten. Die Männer liefen dort rüber. Wir Ministranten mit. Kein lockeres Gepilger, sondern Wallfahrt mit Kapelle und Fahnen. Diese großen Fahnen gegen den Wind gestemmt. Ein sportlicher Wettbewerb. Wer konnte das am Längsten? Heimzus mit der OEG, der Straßenbahn. War auch nicht easy mit den Fahnen. Die Frauen fuhren hin- und zurück. Verstanden hatte ich den Sinn nie, was war denn das mit der schwarze Madonna? An Afroamerikaner waren wir ja von der US-Army in der Umgebung gewöhnt.
Überhaupt werde ich die Vorschläge aus dem Deutsch-Blog immer mal wieder durchforsten. Danke Frau Deutsch, danke @odenwaelderin.