Die Gärten des Carl Theodor #lustwandeln


Jetzt eröffne ich die diesjährige #burger-Saison doch in Schwetzingen. Ich hatte gerade zu einem Blogpost von Tanja Praske polemisiert und jetzt macht sie mit den Kulturkonsorten als Angestellte der bayrischen Schlösserverwaltung einen Tweetwalk durch Schloss Nymphenburg. Ein Klick auf Wikipedia und es rastete ein. Carl Theodor öffnete den Park für das Volk, wie es sein Schwetzinger Schlosspark schon immer war. Schwetzingen, mein Liebling. Ich habe extra meine Schwetzingen-Einträge auch hierher transportiert. Wieder die Wikipedia für Schwetzingen. Und Klack Nicolas de Pigage, der Baumeister und ja natürlich der hat auch Schloss Benrath für Carl Theodor gebaut. Drei Gärten. Schwetzingen (als Sommersitz für Mannheim), Nymphenburg (als Sommersitz für München), Benrath (als Witwensitz für Düsseldorf). Diese Wittelsbacher, so oft auf Ludwig II und Neuschwanstein reduziert, waren eben auch die Kurfürsten der Pfalz, die Herren zu Jülich und wo auch immer noch. Ich wohne ja als gebürtiger Viernheimer immer noch hier. Eingequetscht zwischen zwei ehemalige Hofstädte der Kurpfälzer Kurfürsten Weinheim und Mannheim, aber wir sind ja Hessen, weil wie die rechtsrheinische Kurpfalz durch Baden, der hessische Großherzog durch Napoleon mit Kurmainz belehnt wurde oder so. Das war komplexer, ich weiß, aber hier ist ja kein Geschichtsblog. Schwetzingen jedenfalls liegt dann zwischen Mannheim und Heidelberg, dem ursprünglichen Sitz der Pfälzer Wittelsbacher. Düsseldorf ist ja doch weiter weg. Also werde ich mich morgen früh, die 23 km mit dem Velo, nach Schwetzingen begeben. Und von dem kurpfälzischen Garten des Karl Theodor mit dem Smartphone auch #lustwandeln. Wie gesagt, wer vorher etwas dazu lesen will, meine meist lyrischen Blogposts zu Schwetzingen gibt es jetzt auch hier.

Drachrhein, Aventiure 1.7

Halt! Die Stimme donnerte in ihren Köpfen! Der uralte Feind ist endlich erwacht, wir wissen jetzt, was vorging, was immer noch vorgeht. Zeigt keinerlei Interesse an Drachen, macht einfach, was reproduktionswillige Paare eurer Gattung so machen. Wir haben keine Zeit für lange Erklärungen. Wir kommen aus einem anderen Universum, in dem der Kampf schon lange zu Ende schien, nur hier hat sich noch eine Schar der Feinde gehalten. So wie wir in eure Mythen als Drachen eingingen, waren sie Einhörner, Elfen, Trolle und strahlende, fahrende Ritter, getarnt. Siegfried war so einer, wie Hagen einer von uns. Fast jedenfalls, natürlich unmythisch anders. Wir müssen erst herausfinden, was genau unsere Artgenossen damals hierher trieb, was geschah. Wir sind so etwas wie Archäologen, die hier gestrandet sind. Wir werden jetzt gehen, aber wir werden Euch aufklären, denn wir brauchen euch!
Und schon verkündete Twitter, wie immer zu erst, von Drachenzügen nicht nur den Rhein entlang, sondern jetzt auch den Jangtse, den Missouri, die Wolga, den Amazonas, den Nil entlang. Ein Drache putzte sich sogar die Algen der Spree auf dem Dach des Kanzleramtes aus dem „Gefieder“, was die Kanzlerin sehr erboste. Mochten die Drachen machen, was sie wollten, aber auf dem Kanzleramt ging das gar nicht und sie zitierte erregt die Chefs der bekannten und unbekannten Dienste zu ihr. Drachen auf dem Kanzleramt, das ging gar nicht. Bestimmt waren das Chinesen, die hatten es doch immer mit Drachen, oder doch chinesische US-Amerikaner. Die Presse feixte, der Bundespräsident sah die Freiheit in Gefahr und forderte den Einsatz der Bundeswehr!
Lisa und Peter sahen sich an, stiegen in Bobenheim-Roxheim aus der S-Bahn, sprachen nicht viel. Erst zu Hause, nach einer Weile, im Bett, aneinander gekuschelt diskutierten sie ihre Angst weg, küssten sich Herzrasen aus den Seelchen und beschlossen zunächst einmal gar nichts zu tun. Was sollten sie auch tun? Sie mussten warten, bis sich die Drachen wieder meldeten oder auch nicht. Und ihr Menschsein forderte sie auch hier und jetzt. Eine gemeinsame Zukunft musste ganz langsam angegangen werden, ungeplant, in die Zeit hinein.

Nachtwandel im Jungbusch 2014

jungnacht14
Ein Spaziergang durch den Mannheimer Jungbusch beim Nachtwandel 2014. Dieser Nachtwandel war der bisher beste, den ich besuchte. Allerdings muss man aufpassen! Zu viel Professionalität vertreibt den Charme! Das kann auch kippen zum ganz ordinären Straßenfest…
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Drachrhein, Aventiure 1.6

Lisa landete mit der S3 von Mannheim nach Speyer, der längsten S-Bahn Deutschlands. Ein Blick in Peters Augen und nichts war sonst wichtig. Hände fanden sich, Lippen. Ach was Dom, den kannten doch beide. Und ja dort und da. Ein Wahnsinn, wie schnell alles ging, als ob sie sich schon ewig gekannt hätten, nichts schien fremd und doch alles. Wie immer, wenn Blitzverliebte sich treffen. Wen interessierte Drachen oder die Kriege der Welt? Man las sich in den Augen und nach einer fast durchwachten Nacht, wer schläft schon mit einander in diesem Alter, das erste Frühstück und noch immer tanzten Kerzen in ihren Augen und dann in ihren Hirnen die Explosion!
„Irdische Reproduktionstechniken in Ehren, das war sehr inspirierend, aber wir brauchen Euch in Worms. Heute noch.“
Die Drachen waren in ihrem Hirn.
Sie erschraken, lachten, diskutierten und ihre Hände erzählten andere Geschichten und noch einmal spielten sie „Genosschenschaft“.
Lisa war es, die meinte, man könne das vielleicht aktiver gestalten! ( Ein schallendes Lachen der Drachen mit Röte in Menschengesichtern!) Worms? Peter lächelte. Er würde ihr immer folgen, wohin auch immer. Im Augenblick.
Dann halt Drachen! Und ihr Abenteuer begann!

Tiefburg Beta

Dies ist ein Beta-Beitrag, der nächstes Frühjahr als endgültige Version erscheinen wird!
An diesem strahlenden Sonntag einmal nicht mit dem Rad, sondern der Straßenbahn Linie 5 des RNV auf Burgenjagd. Vorbei an den Weinheimer Burgen, der Strahlenburg, nach Heidelberg. Nein, nicht zu dem berühmten Schloß, da geht man nicht alleine hin :)

Am Hans-Thoma-Platz in HD-Handschuhsheim aussteigen und ein paar Meter zur Tiefburg latschen.
Da kommt man am alten Rathaus vorbei. Nein, das war kein Schloss, das haben die Handschuhsheimer als Rathaus so gebaut. Man hatte es ja, nicht wahr.

Die Fahne hing da, weil die Heidelberger ihren alten OB wählten, der ohne echten Gegenkandidaten antrat. Heidelberger Kommunalpolitik verstehe ich seit Jahrzehnten nicht. Tja, und dann war die Tiefburg doch zu, obwohl es der 3. Sonntag im Oktober war. Aber die Burg wird von einem Verein ehrenamtlich gepflegt, da kann das schon mal vorkommen. Vielleicht mussten die Burgöffner auch Wahlhelfer spielen, wer weiß das schon so genau.
Dann traben wir halt einmal kurz außen herum.




Ist ja alles nicht so schlimm. ABER. Im Cafe Tiefburg, mit seinen legendären Kuchen und dem einzigen Konditoreis weit und breit war die Eis-Saison auch abgelaufen. Kein Eis, keine Innenburg. Das Unternehmen Handschuhsheim wurde abgebrochen. Dann bis nächstes Jahr, wenn es wieder Eis gibt! Fahren wir halt mittags mit dem Rad zu Kerwe nach Mannheim-Feudenheim, denn da fährt die 7 des RNV gerade nicht hin, weil irgendetwas neu gebaut wird. Schienen, was weiß ich.
Und auf dem Weg zur Haltestelle sieht man, warum Heidelberg Literaturstadt werden will. Sogar die Ampeln sind betextet.

Wie gesagt, Heidelberg an sich ist schwer zu verstehen.
Obwohl ich dort auch schon einige Herzen verlor.
Ein Lied von Uhneferz, wie immer mit einem Text von mir. :)

Drachrhein, Aventiure 1.5

Peter arbeitete hart. Aufräumen, putzen. Lisa kam. Das Gästezimmer richten, aber auch sein Zimmer so präparieren, dass, falls und er träumte von Wonnen, riss sich aber los. Er wollte nicht alles kaputt machen, bevor es denn begonnen hatte. Keinen #aufschrei riskieren. #aufschrei hatte er laut ausgesprochen und es kicherte. Ein Minidrache saß auf seinem Tablet und kicherte. „Du hast den hashtag vergessen mit zu singen“. Das Wesen sprach Farsi mit eindeutig Pfälzer Zunge. Peter verstand eigentlich kein Farsi. Da saß ein verkitschtes Abbild eines Drachen auf seinem Tablet, das seine Twitter-Timeline zeigt. Nein, das war ja gar nicht seine. Der Kitschdrache saß ganz ruhig, war ja auch nur eine Plastikfigur und sprach direkt in sein Hirn. „Das wird schon mit Lisa, das muss etwas werden, wir brauchen Euch zwei“. Das war dieses mal Mandarin. „Wir werden es Euch mitteilen, was ihr für unsere Welt tun müsst, weil nur ihr es könnt!“ „Das war Pfälzisch“, sang die Maus von der ARD in Peters Kopf. Der Drache sagte nichts mehr, war einfach nur noch eine dämliche Plastikfigur, die er einmal in Worms gekauft hatte. Nur, wie kam die auf sein Tablet? Wurde er jetzt verrückt? Hörte er Stimmen? Sein Vater hatte draußen einen Winzer-Trester aus Bockenheim stehen, der trieb sich dort jährlich beim Dialekt-Gedingse im Winzerzelt herum. Ach was, er war einfach überspannt, hatte schon ewig keinen anständigen Sex mehr gehabt, bestimmt schon zwei Monate, aber Vorsicht, Vorsicht, nichts übertreiben morgen, das sollte kein One-Night-Stand werden. Er trank seinen Trester und schaltete die xBox ein. Was hatte sein Bruder gesagt, da sei ein neues Spiel d’rauf. Gamer! Und was war neu da? Dragon Age, Dragon Ball, Dragon Age 3, Dragon Age Inquisition. Und eine der Drachen in der Box zwinkerte und in seinem Kopf grölte es trunken: „Gruß an Lisa morgen.“ Peter riss den Stecker aus der Dose und die xBox erstarb brutal. „Vergiss uns nicht, zwitscherte der kleine Drache auf dem Tablet. Peter warf ihn an die Wand, trank noch zwei Trester und legte sich schlafen, verdrängte die Drachen und dachte an Lisa.

3 Jagdschlösser im Nibelungenland

Lampertheim-Neuschloss, Lampertheim-Hüttenfeld, Hemsbach.
Ein Sonntagmorgenradausflug von 2,5 Stunden (weil das Fotografiergetrödel so aufhält).

Durch den Herbstwald die 8 km nach Lampertheim, nein keine Bilder vom bunten Laub, das sieht da so aus, wie überall. Lampertheim, da muss ich einmal mehr darüber schreiben. Unsere schwer unterschätzte Nachbarstadt. Ein riesige Fläche mit den Eingemeindungen, enthält ein sehr interessantes Naturschutzgebiet, in den Rheinarmen der Kanutische Olmpyia-Stützpunkt, mit Olympia-SiegerInnen, eine Balthasar-Neumann-Kirche und eben zwei Schlösser, von der Großchemie am Rande schweigen wir heute. Und Lampertheim ist eben die Nachbarstadt von Worms, nur durch den Rhein getrennt. Die Strecke, die ich da radelte, könnte (KÖNNTE) durchaus dem Teilweg entsprochen haben, den der Autor des Nibelungenliedes die Recken gehen ließ, als sie in den Odenwald jagen ritten und Hagen Siegfried, den Drachentöter, meuchelte. Hier der Weg von Worms nach Grasellenbach, wo einer der gefühlt 200 Siegfriedbrunnen gefeiert wird. Meine Variante habe ich ja hier dargelegt! (Vorsicht Dialekt). Ihr wisst jetzt, warum ich so mit den Drachen herumeiere? :)
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Drachrhein, Aventiure 1.4

Lisa konnte nicht einschlafen. Sie dachte nur noch an den morgigen Ausflug nach Speyer und an Peter. Es begannen da Schmetterlinge zu toben. Seit sie mit Jan Schluss gemacht hatte, war dies das erste Mal wieder. Schmetterlinge im Bauch und weiter unten begann auch einiges sich wieder zu regen. Nein, sie wollte jetzt nicht, lieber bis morgen warten. Sie belächelte sich selbst. Sie benahm sich, wie ein Teenie, dabei war sie jetzt schon 21 Jahre alt, hatte Abitur und arbeitete für ein Theater! Um sich abzulenken stöberte sie auf ihrem Phone im Netz und googelte nach Drachen. Und wurde ernst. Tatsächlich gab es seit Jahrtausenden in allen Kulturkreisen Drachen. Peter hatte recht, das musste ja irgendwo herkommen. Das ist nicht nur diese blühende Fantasy-Industrie. Sie fand den römischen Draconarius und dann gleich die Apocalypse von Johannes 12. Sie las zwar die Lutherüberetzung dazu, aber ihr aufgeputschtes Gehirn sah die Vulgata in Fraktur einen Kitschdrachen umfließend:

Und Luther übersetzte das so:

…Und sie war schwanger und schrie in Kindesnöten und hatte große Qual zur Geburt.
Und es erschien ein anderes Zeichen im Himmel, und siehe, ein großer, roter Drache, der hatte sieben Häupter und zehn Hörner und auf seinen Häuptern sieben Kronen;…Und sie gebar einen Sohn, ein Knäblein, der alle Heiden sollte weiden mit eisernem Stabe. Und ihr Kind ward entrückt zu Gott und seinem Stuhl.

Das war jetzt eindeutig zu viel. Geburts-Dinge, wenn man einen User das erste mal besuchte…Sie trank schnell den winzigen Grapparest von der WG-Party, stürzte das Bier hinunter und ging schlafen. Worauf hatte sie sich nur eingelassen?

Drachrhein, Aventiure 1.3

In dem erstmals Lisa und Peter auftauchen, eine Lovestory beginnt und die Drachen in Worms eine Rolle spielen, es wird wohl eine Drache-Love-Story werden…jenseits des Storify)
Peter schickte Lisa einen Link via WhatsApp. Via Twitter DM ging das ja nicht mehr. „Guck ‚mal da hat einer eine Storify zu dem Thema gebastelt. Drachen in Worms. Drachen am Rhein.“ Sie hatten sich kennengelernt bei einem der üblichen Memes, als wieder einmal „Kevin und Schantalle“ durch das Netz getrieben wurde. Sie hatten sich geoutet, genauso zu heißen, aber wegen diesen Dummheiten, die sie wegen nichts als dem Namen als Unterschichtenproleten per Se brandmarkten, doch lieber zu ihren Zweitnamen Zuflucht ergriffen hätten. Irgendwann klinkten sie sich aus der Dummdebatte, die via Twitter, Facebook und auf diversen Tumbrls lief, einfach aus. So begann dann eine typische Internet-Sache. Bilder wurden ausgetauscht, geWhatsApped, geDemmt, gechattet auf Facebook. Im Augenblick waren sie beim Telefonieren angelangt. Man fand sich sympathisch, ein Treffen lag in der Luft. Sie hatten beide die Drachen gesehen. Drachrhein, Aventiure 1.3 weiterlesen

Drachrhein, Aventiure 1.2

Drachrhein, Aventiure 1.2

(Zwischenspiel)

Die Internetkonzerne sind konsterniert. Die Drachen-Accounts waren alle wieder aktiv und auf allen Kanälen tauchte ein „Gedicht“ auf, ohne Titel, auf Youtube sogar animiert.


Verbindung zu Youtube erst nach dem Klick.

Wieder ohne jeden Device gepostet, ohne ID, wie aus dem Nichts in die Server geblasen. Die Sheriffs der christlichen und sozialen Parteien wetterten und verlangten ein Vorratsdatenspeicherung. Sie hatten das noch nie kapiert.

Zwerge kochen
Drachen im eigenen Blut
Feuer speien Herzen
ein Schwert blinkt
Laser in die Ahnen

In den Netzen tobte das Volk. Trolle und Antitrolle interpretierten. Der Khaos Kumputer Klub warnte vor dem Angriff der Aliens auf das Netz und fordert riesige Firewalls, was die Witzbolde in allen Teilen der Welt bis zum Umfallen lachen ließ. Drachen-Firewall wurde zum geflügelten Wort, die germanistischen Oberseminare weltweit brüteten über dem Text. Der Bundespräsident forderte aufgeschreckt, die Bundesregierung auf, mehr Verantwortung zu übernehmen und die Bundeswehr zu involvieren, was die Generalität nervös werden ließ, hatten sie doch weder echte noch Internetkanonen.
Das Geschwader selbst tauchte urplötzlich am Oberrhein auf, aus dem Turm des Freiburger Münster kommend, umflatterte den Kaiserstuhl und verschwand diesmal im Straßburger Münster, nachdem es kurz im Grand Canal d’Alsace baden war.

Im Deutschen Fernsehen gab es wieder Kochsendungen und Quiz. Bayern München wurde als künftiger deutscher Meister gehandelt. Der Dax sang zu bodenständigen mittelständigen Weisen. Die Welt atmete weiter. Atemlos war nur ein Schlägerchen.