@mikelbower das wäre super, wenn du nach Schwetzingen am 19.4.15 fährst und mit uns durch den virtuell-realen Raum pest! #lustwandeln
— Tanja Praske (@TanjaPraske) 17. April 2015
Jetzt eröffne ich die diesjährige #burger-Saison doch in Schwetzingen. Ich hatte gerade zu einem Blogpost von Tanja Praske polemisiert und jetzt macht sie mit den Kulturkonsorten als Angestellte der bayrischen Schlösserverwaltung einen Tweetwalk durch Schloss Nymphenburg. Ein Klick auf Wikipedia und es rastete ein. Carl Theodor öffnete den Park für das Volk, wie es sein Schwetzinger Schlosspark schon immer war. Schwetzingen, mein Liebling. Ich habe extra meine Schwetzingen-Einträge auch hierher transportiert. Wieder die Wikipedia für Schwetzingen. Und Klack Nicolas de Pigage, der Baumeister und ja natürlich der hat auch Schloss Benrath für Carl Theodor gebaut. Drei Gärten. Schwetzingen (als Sommersitz für Mannheim), Nymphenburg (als Sommersitz für München), Benrath (als Witwensitz für Düsseldorf). Diese Wittelsbacher, so oft auf Ludwig II und Neuschwanstein reduziert, waren eben auch die Kurfürsten der Pfalz, die Herren zu Jülich und wo auch immer noch. Ich wohne ja als gebürtiger Viernheimer immer noch hier. Eingequetscht zwischen zwei ehemalige Hofstädte der Kurpfälzer Kurfürsten Weinheim und Mannheim, aber wir sind ja Hessen, weil wie die rechtsrheinische Kurpfalz durch Baden, der hessische Großherzog durch Napoleon mit Kurmainz belehnt wurde oder so. Das war komplexer, ich weiß, aber hier ist ja kein Geschichtsblog. Schwetzingen jedenfalls liegt dann zwischen Mannheim und Heidelberg, dem ursprünglichen Sitz der Pfälzer Wittelsbacher. Düsseldorf ist ja doch weiter weg. Also werde ich mich morgen früh, die 23 km mit dem Velo, nach Schwetzingen begeben. Und von dem kurpfälzischen Garten des Karl Theodor mit dem Smartphone auch #lustwandeln. Wie gesagt, wer vorher etwas dazu lesen will, meine meist lyrischen Blogposts zu Schwetzingen gibt es jetzt auch hier.









„Du hast den hashtag vergessen mit zu singen“. Das Wesen sprach Farsi mit eindeutig Pfälzer Zunge. Peter verstand eigentlich kein Farsi. Da saß ein verkitschtes Abbild eines Drachen auf seinem Tablet, das seine Twitter-Timeline zeigt. Nein, das war ja gar nicht seine. Der Kitschdrache saß ganz ruhig, war ja auch nur eine Plastikfigur und sprach direkt in sein Hirn. „Das wird schon mit Lisa, das muss etwas werden, wir brauchen Euch zwei“. Das war dieses mal Mandarin. „Wir werden es Euch mitteilen, was ihr für unsere Welt tun müsst, weil nur ihr es könnt!“ „Das war Pfälzisch“, sang die Maus von der ARD in Peters Kopf. Der Drache sagte nichts mehr, war einfach nur noch eine dämliche Plastikfigur, die er einmal in Worms gekauft hatte. Nur, wie kam die auf sein Tablet? Wurde er jetzt verrückt? Hörte er Stimmen? Sein Vater hatte draußen einen Winzer-Trester aus Bockenheim stehen, der trieb sich dort jährlich beim Dialekt-Gedingse im Winzerzelt herum. Ach was, er war einfach überspannt, hatte schon ewig keinen anständigen Sex mehr gehabt, bestimmt schon zwei Monate, aber Vorsicht, Vorsicht, nichts übertreiben morgen, das sollte kein One-Night-Stand werden. Er trank seinen Trester und schaltete die xBox ein. Was hatte sein Bruder gesagt, da sei ein neues Spiel d’rauf. Gamer! Und was war neu da? Dragon Age, Dragon Ball, Dragon Age 3, Dragon Age Inquisition. Und eine der Drachen in der Box zwinkerte und in seinem Kopf grölte es trunken: „Gruß an Lisa morgen.“ Peter riss den Stecker aus der Dose und die xBox erstarb brutal. „Vergiss uns nicht, zwitscherte der kleine Drache auf dem Tablet. Peter warf ihn an die Wand, trank noch zwei Trester und legte sich schlafen, verdrängte die Drachen und dachte an Lisa.
Durch den Herbstwald die 8 km nach Lampertheim, nein keine Bilder vom bunten Laub, das sieht da so aus, wie überall. 
Peter schickte Lisa einen Link via WhatsApp. Via Twitter DM ging das ja nicht mehr. „Guck ‚mal da hat einer eine Storify zu dem Thema gebastelt. Drachen in Worms. Drachen am Rhein.“ Sie hatten sich kennengelernt bei einem der üblichen Memes, als wieder einmal „Kevin und Schantalle“ durch das Netz getrieben wurde. Sie hatten sich geoutet, genauso zu heißen, aber wegen diesen Dummheiten, die sie wegen nichts als dem Namen als Unterschichtenproleten per Se brandmarkten, doch lieber zu ihren Zweitnamen Zuflucht ergriffen hätten. Irgendwann klinkten sie sich aus der Dummdebatte, die via Twitter, Facebook und auf diversen Tumbrls lief, einfach aus. So begann dann eine typische Internet-Sache. Bilder wurden ausgetauscht, geWhatsApped, geDemmt, gechattet auf Facebook. Im Augenblick waren sie beim Telefonieren angelangt. Man fand sich sympathisch, ein Treffen lag in der Luft. Sie hatten beide die Drachen gesehen.