Es scheint immer dringlich im September, wenn der Herbst dem Sommer mit Schauern droht. Ganz schnell muss man noch dies und das und überhaupt machen und tun und ich eben gen Mosbach bahnen. Mit der S4 des VRN, der S41 des KVV, einem RE 12066 der DB Regio. Ach, die 5 des RNV natürlich. Dem Neckar entlang. Ich war ja erst im Februar da, in Mosbach.
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Es ist eine interessante Ausstellung. Skulpturen von Christel Lechner. Gut kuratiert, inszeniert, in die mittelalterliche Altstadt integriert. Die Skulpturen sind hinterfotzig. Sie karikieren ohne Comedy zu sein, liebenswürdig und doch verdreht, als ob Loriot Pate wäre. Sie passen so stark in die Umgebung, sind Alltag, dass man manchmal Mühe hat sie zu finden, obwohl man schon x-mal daran vorbei gelaufen war. Ich hörte auch niemanden meckern. Die Menschen lächeln die Figuren an, Kinder spielen sofort mit ihnen, als wären es Kaufhauspuppen zur Weihnacht.
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oder der Besuch im Rieslingimperium der Zisterzienser. (Oben: Spruch auf einer der historischen Kelterpressen im Kloster Eberbach. „Der Wein erfreut und erheitert das Herz des Menschen“ )
Es war wahrscheinlich der letzte heiße Tag des Sommers 2017 am 29.8.
Meine Rheintour stand schon lange auf dem Programm und dann gab es noch die Blickachsen. Skulpturen. Aber auf Bad Homburg hatte ich keine Lust. Vielleicht kommt sie noch…
Aber Kloster Eberbach hätte was. Ich erwähnte es ja im Fürstenlager Post.
Also: Mit der Bahn nach Nierstein, mit dem Rad den Rhein entlang nach Mainz, dann via Biebrich gen Eltville. Eine der interessantesten Radtouren, vor allem so kurz vor der Weinernte…
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In Nierstein dann mein neuestes Studienobjekt angewandt: Die Vongsparche.
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Zu Auerbach und meinen persönlichen Bezug bloggte ich ja bereits im letzten Post. Jetzt wollte ich aber auch zeitnah zur Burg hoch. Schloss Auerbach, niemand weiß warum die Burg zum Schloss mutierte. Eine mächtige Ruine, die da am Auerberg, dem kleinen Malchen, direkt vor dem Melibokus (517 m über N.N.) hängt. Von den Herren Katzenelnbogen erbaut. Die zähle ich ja eigentlich zum Mittelrhein, wo sie gerne Katz und Maus spielten.
Die Hessen erbten dann den Titel samt Ländereien. Wie fast alle Burgen am Rhein und anderswo wurde sie von französischen Truppen verwüstet. Niederländisch-Französicher Krieg, Pfälzischer Erbfolgekrieg und so fort. Gott sei Dank gibt es heute die Europäische Union und den Freundschaftsvertrag mit Frankreich. War früher nicht alles besser, selten sogar.
Das Auerbacher Schloss ist eine Burg zum bestaunen, aber eigentlich nicht zum verweilen, der Blick in die Ebene ist nur vom Turm aus möglich. Das „Mittelaltergerittere“ des Restaurants ist nicht mein Ding. Aber ich war da! Für das romantische Bestaunen der Rheinebene samt Atommeilern, Chemieriesen und Gedöns habe ja dann meine Windeck.
Schlierbach. Die Orthopädische Klinik Heidelberg. Ein Ort, wo man eigentlich nicht gerne verweilt. Hier werden die schweren Fälle operiert, versucht den Menschen ihre Mobilität zu erhalten, wiederzugeben. Auf Facebook berichtete die Kunsthalle Mannheim von einem Skulpturenpark in Heidelberg. Die Kunsthalle ist ja geschlossen und so gastieren ihre Mitarbeiter wohl öfter auswärts. Von einem Skulpturenpark in Heidelberg hatte ich noch nie etwas gehört. Zufällige Begegnungen mit Künstlern ergaben auch dort nur ratloses Kopfschütteln. Aber doch, den Park gibt es. Es ist der Garten- und Landschaftspark der Orthopädischen Klinik Heidelberg in Schlierbach. Mit Homepage und allem. Aber sonst ohne viel Tamtam, doch, eine Facebookseite!. Es ist eben eine Klinik, kein Touristenrefugium, Heidelberg hat doch andere. Selbst im Video zum 20 jährigen Jubiläum spricht man nur von Patienten.
Man kann aber durchaus auch so die Werke bewundern. Es ist alles frei zugänglich. Zuerst im Garten, vor dem Haupteingang. Die Klinik selbst ist ein wunderlicher Bau. Mal sieht sie aus. wie ein Kurhotel, siehe oben, oder ein Sanatorium, fast erwartete man Thomas Mann am Fenster, dann wieder wie ein Kloster mit Türmchen und Winkeln. Darin die Skulpturen. Skulpturen, Patienten, Odenwald weiterlesen
Bingen. Ewig im Zug daran vorbei gedonnert. Hier beschrieben. Selbst bei meiner Radtour durch das Mittelrheintal nur aus der Bahn gestiegen und die Fähre nach Rüdesheim benutzt.
Im Mai dann ein Tipp von der Schirn:
Wenn die Schirn das sagt! Ich notierte das. Dann bloggte der Burgenblogger:
Altes neu betrachten. Gedanken kreisen lassen. Hatte ich im vorletzten Artikel ja besprochen. Zuerst dachte ich auch daran Viernheim zu bereisen, zu deuten. So wie hier. Im Dialekt, lyrisch, vertont.
Aber dazu hab‘ ich im Augenblick keine Lust. Es gibt nichts besonderes hier. Würde ich über Viernheim schreiben, käme eine Art „Thomas Bernhard Geknatsche“ heraus oder ein „Papa erzählt vom Krieg“. Mag‘ ich nicht. Nicht lesen, nicht schreiben. Es gibt nämlich auch viele schöne Sachen. Theater zum Beispiel. Vielleicht mache ich das einmal, über Vänne bloggen. Vielleicht. So wie Claudia Reinhardt das in „no place like home“ machte.
Aber unseren Kreis Bergstraße will ich besprechen. Nicht politisch oder als Werbefilm, nicht als Ganzes, nicht vollständig, nur aus den Beständen dieses Blogs oder den Tiefen des lokalen Bildbestandes. Einfach als Fortsetzung der Reihe „anders betrachten“. Der Versuch eines Reframing. Im Voraus gesagt: Neu für mich ist eine plötzliche Wertschätzung, die auch Nähe bringt. Ich arbeitete ja in Weinheim in Baden-Württemberg, die Kultur beziehe ich immer noch aus Mannheim ebenda. Die zwei unmittelbaren Nachbarstädte westlich und östlich. Gefühlt ist die Kreisstadt viel weiter weg, Terra incognita, dabei nur 12 km entfernt, wie das Zentrum Mannheims auch. Der Bergsträßer Wein war in meiner Sozialisation ein fürchterliches Gemansche, was er heute gar nicht mehr ist, im Gegenteil. Irgendwie hat man es geschafft ein eigenes Anbaugebiet „Hessische Bergstraße“ zu werden. Aber was ist das schon gegen die Weinmeere der benachbarten Pfalz und Rheinhessens. Zu Ehren der Bergstraße trinke ich eine Riesling-Schorle aus einem Heppenheimer Stemmler, vom Supermarkt über der Straße.
Also, wie beginnen? Ich werde erst einmal ordnen. Einfügen. Definieren. Wir sind quasi das Bindeglied zwischen zwei Ballungsräumen: Den um Frankfurt, Wiesbaden, Mainz und dem um Mannheim, Heidelberg, Ludwigshafen. Mitten, zwischen drin. Mitglied der Metropolregion Rhein-Neckar und der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main
Wie auch immer diese Verbünde politisch funktionieren. Rechnete man die beiden Verbünde tatsächlich zusammen, so entstünde ein Raum, politisch sanktioniert, der nach dem Ruhrgebiet zweitgrößter Ballungsraum wäre, mit den größten Weinanbaugebieten, DAX-Unternehmen & all. Nur erwähnt um die Umgebung des Kreises nicht außer acht zu lassen.
Google Maps zeigt uns, dass der Kreis Bergstraße jede Menge Odenwald enthält, zwei Enklaven am Neckar besitzt und auch am Rhein liegt. Ein Ergebnis jahrhundertelanger Rangeleien allerlei hoher Herren, samt den Pfalzgrafen zu Rhein und dem Erzkanzler in Mainz. Neben dem Odenwald die Oberrheinische Tiefebene mit Dünen, Sumpf, Industrie und Gemüsebau. In der Mitte die „Bergstraße“ mit eigenem Weinanbaugebiet. Dominiert von den nicht kreisimmanenten Großstädten Darmstadt im Norden, Heidelberg im Süden und Mannheim im Südwesten, über dem Rhein die Stadt Worms. Keltisch besiedelt, die Römer hatten die Bergstraße bereits bepflastert, kann man in Heppenheim besichtigen. Die Fränkische Landnahme brachte die vielen Ortsnamen mit -heim hervor, manifestierte sich später in der Klostergründung Lorsch unter den Karolingern. Im Prinzip ist das Kreisgebiet der ehemalige Kernbesitz des Klosters Lorsch, das sich zu seinem Schutz in der Kreishauptstadt Heppenheim eine Schutzburg baute, die Starkenburg.
#wirziehnfallera anders. Das gewohnte, das zichmal begangene, die unmittelbare Umgebung durch schärferes hinsehen neu entdecken und dokumentieren. Wie fast alles in diesem Blog, das einmal Burgenblogger werden wollte.
Ich wollte einfach die Beschreibung unserer Nachbarstadt erweitern, die ich normal nur als Durchgangstation auf dem Weg nach Worms wahrnehme. Lampertheim, das auch gerne einmal LA genannt wird, so von der „Lareed Bigband“. Das klingt doch, oder? Lampertheim ist auch berühmt für seine Olympikonin Nicole Reinhardt. Schließlich ist sie dort geboren und hat hier ihre Karriere begonnen und arbeitet lebenslang im Rathaus.
Irgendwann muss ich ‚mal dahin, wenn sie Kanu-Polo spielen. Klingt lustig.
Lampertheim beherbergt auch unser Amtsgericht, die Polizeistation und die Redaktion des „Südhessen Morgen“. Mit 32000 Einwohnern nur unbedeutend größer als Viernheim, aber halt 32 km² größer.
Und die haben es in sich. Im letzten Beitrag hier: „Vom Gelände zur Landschaft #wirziehnfallera“ schrieb ich ja bereits über die Heide und den Weg nach Lampertheim. Den Zug durch die Heide fand statt, siehe die #twly auf mikelbower.de
Slevogt wollte ich da im Kopf haben, aber das ging nicht. Ich hatte dauernd das im Hirn:
Wer malt denn heute so etwas? Im Odenwald umherturnen? Habe ich da Netz? Es soll ja eine Smartphone-Aktion werden! Ich hätte ja zu gerne mit Bleistift auf eine Wanderhüttenwand ein Gedicht geschrieben, wie einst Goethe. Kennt ihr alle, oder? „…Warte nur, balde / Ruhest du auch.“ (Von den Klassikern lernen #seufz)
Auf Twitter und sonstigen Plattformen kamen dann die ersten Bilder von der Dokumenta 14. Ja, ja, es kommt gleich, ich will nur die Gedankenkette hier dokumentieren!
Kassel. Ich war dort zum Wehrdienst befohlen. Während der Documenta 5. Siehe da!
Man klickt heutzutage dann herum und ich suchte nach unserem Truppenübungsplatz. Dönche hieß der. Und siehe da: Das ist jetzt ein Naturschutzgebiet!
Bämm! Kunst hilft. Einen ehemaligen Truppenübungsplatz habe ich um die Ecke auch. 1 km entfernt. Das Militär kennt ja keine Landschaften, dort ist alles Gelände. Nicht zum umherspazieren, sondern um zu kriegen. Doch, das muss sein…..
Ich werde also diese Woche noch eine #twly-Lauf durch das ehemalige Gelände machen. Hier wollte ich nur beschreiben, wo das ist und was das ist. Das wird lyrisch schlecht zu fassen sein.
Es geht um den heiß umkämpften Viernheimer Panzerwald. Der Truppenübungsplatz der US-Army, direkt im Wasserschutzgebiet für das Käfertaler Wasserwerk, der Ressource für Mannheim und auch uns Viernheimer. Das sah so aus dort. Link zu einem Bericht mit Archivbild.
Man konnte auch gerne mitten hindurch fahren. Zum Tiergehege am Karlstern z.B. War nett, wenn die M 33 nebenan umherdüsten. Seit 1994 fuhren dann keine Panzer mehr, wenigstens. Aber im Wald war immer noch die Infantrie. Ich hatte es ja hier beschrieben. Aus 2007. „Gänsehaut und die Army im Wald. Noch.“
2012 lösten dann die Amerikaner Eisenhowers Army-Europazentrale in Heidelberg und die dazugehörigen Kasernen auf und zogen nach Wiesbaden.
Es entstanden zwei Naturschutzgebiete, die so eigentlich nicht in die Landschaft passen. Die Dünen plattgewalzt wurden zur „Heide“ mit Pflanzen, die nicht hierhergehören. Das sieht jetzt so aus:
Ich verkündete es ja bereits: Ich radelte schon wieder nach Lorsch. Nach Lorsch mit dem Fahrrad ist für mich nichts besonderes. Schon als Kind mit dem Großvater in seinen Geburtort Einhausen mitgenommen, ohne Gangschaltung, sintemals. Viel später dann meine Sonntagmorgen Tour, oder Teil einer längeren Tour, siehe hier 2005. Einen Kaffee vor dem Welterbe und weiter. Da wurde lange umgebaut, überall Bauzäune. Meine Besuche wurden weniger. Dann kam der Welterbetag 2014 und diese Ausstellung „Paeonie, die Blume Chinas“. War stark! Hier der Flyer zur Ausstellung des Geoparks Bergstraße Odenwald als PDF. Seitdem versuche ich diesen Pfingstrosengarten in voller Blüte zu erwischen. Dieses Jahr sollte es gelingen! Ich fand dazu in der Vorbereitung die Website des Heimat- und Kulturvereins Lorsch. Alle Achtung! Dieser Pfingstrosengarten ist ein Bürgerprojekt! Erstaunlich, was dieser Verein leistet. Poenia Lollipop und die Erwähner weiterlesen